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     3157  0 Kommentare Garantiefonds im Stresstest

    Alle 230 Fonds im Check

    Obwohl mit Aktien zuletzt viel zu verdienen war – so legte der Weltaktienindex MSCI World in den letzten fünf Jahren um 9,4 Prozent pro Jahr zu – fordern Anleger vor allem eines: Sicherheit. Die Fondsbranche hat auf dieses Bedürfnis bereits vor Jahren reagiert und aktuell sind 232 Garantiefonds zum Vertrieb in Österreich, Deutschland oder der Schweiz zugelassen. Diese repräsentieren zusammen ein Volumen von 47,8 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr, im Oktober 2006 waren es noch 35,1 Mrd. Euro, bedeutet das eine Steigerung von 36 Prozent.

    Garantieboom scheint sein Hoch überschritten zu haben

    Generell sind garantierte Fondsprodukte sind eine Finanzinnovation der jüngsten Zeit, ausgelöst durch die starken Verluste bei Aktien in den Jahren 2000 bis 2002 und der dementsprechenden Nachfrage nach sicheren Anlageprodukten. Ende 2000 gab es erst 13 Garantiefonds, zu denen sich 2001 gerade einmal vier weitere Produkte gesellten.

    Dann ging es erst richtig los (Anzahl der neue Garantiefonds im jeweiligen Kalenderjahr):

    - 2002: 30
    - 2003: 37
    - 2004: 32
    - 2005: 46
    - 2006: 60

    Der Höhepunkt des Booms scheint aber bereits vorbei zu sein, denn im laufenden Jahr (per 9.11.2007), wurden mit 27 neuen Fonds gerade einmal die Hälfte des Vorjahres neu aufgelegt.

    Neun Jahre durchschnittliche Kapitalbindung

    Das durchschnittliche Alter der Garantiefonds liegt aktuell bei 3,1 Jahren (Vorjahr: 2,6), die durchschnittliche Restlaufzeit bei 5,7 Jahren. Wer in Garantiefonds investiert, bindet also im Schnitt sein Kapital für neun Jahre. Denn da bei den meisten Fonds die Garantie, also die 100-prozentige Rückzahlung des eingezahlten Kapitals, ausschließlich am Laufzeitende greift, macht ein vorzeitiger Ausstieg aus einem Garantiefonds keinen Sinn.

    Kapitalgarantie greift nur an Laufzeitende

    Ebenso wenig sinnvoll sind deswegen eigentlich Performancevergleiche während der Laufzeit. Denn auch wenn sich ein Fonds zwischenzeitlich als „lahme Ente“ entpuppt, bleibt dem Anleger in der Regel nicht viel mehr übrig als trotzdem bis zum Laufzeitende zuzuwarten. Obwohl die Fondsgesellschaften dem Anleger zumeist ermöglichen täglich aus dem Fonds auszusteigen, fällt er in diesem Fall um die Garantie um und muss im schlimmsten Fall sogar mit einem Verlust auf sein eingezahltes Kapital rechnen. Die von Branchenexperten angeführten Garantiekosten in Höhe von 0,4 bis einem Prozent pro Jahr (abhängig von der zugrunde liegenden Anlagekategorie in die investiert wurde) hätte man dann also umsonst gezahlt.
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    Albert Reiter
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    Verfasst von 2Albert Reiter
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