checkAd

    DRAM-Markt  501  0 Kommentare "Es bleiben nur vier Große übrig"

    Die Marktforscher von Dataquest sehen weiterhin keine Erholung der Krise auf dem Markt für DRAM’s, die in Hauptspeichern von PCs, Servern und Telekommunikationsgeräten eingesetzt werden. Im Gegenteil: Waren sie noch im Juli der Meinung, der Weltmarkt ginge im laufenden Jahr um 55 Prozent auf 14 Mrd. Dollar zurück 204303, sagen sie jetzt eine Schrumpfung um 67 Prozent auf 10,5 Mrd. Dollar voraus. Das Jahr 2002 bringt auch keine Erholung: Der Markt soll um weitere 19 Prozent auf 8,5 Mrd. Dollar zurückgehen.

    Das ist noch lange hin für die Anbieter solcher Produkte, die bereits seit geraumer Zeit Geld verlieren. Die derzeit erzielbaren Spot-Preise decken vielleicht noch die variablen Kosten, nicht mehr. Sie sind im Vergleich zum Sommer 2000 um rund neun Zehntel abgestürzt.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Texas Instruments!
    Long
    171,30€
    Basispreis
    1,19
    Ask
    × 14,39
    Hebel
    Short
    196,37€
    Basispreis
    1,21
    Ask
    × 14,15
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    1

    Kommt es erst im vierten Quartal 2002 zur Trendwende, wie Dataquest meint, ist eine harte Marktbereinigung unausweichlich. Analyst Andrew Norwood glaubt, dass insgesamt nur vier von gegenwärtig sechs großen Anbietern überleben werden. Samsung werde sicher dazu gehören. Die Nummer eins wird in einer starken Position gesehen. Zusammen mit der Nummer vier, der deutschen Infineon ist der Marktführer aggressiv in den High-end-Bereich der 256-Megabit-Chips vorgedrungen. Das ist eines der Segmente des DRAM-Marktes, wo gegenwärtig am wenigsten Geld verloren wird.

    Die südkoreanische ist bereits schwer angeschlagen. Investoren bewahren den drittgrößten DRAM-Anbieter teilweise mit verlorenen Zuschüssen vor dem Untergang in der vagen Aussicht, dass sich sein Geschäft im nächsten Jahr erhole. Norwood glaubt, Hynix könne der erste sein, der beim DRAM-Pokerspiel den Tisch verlassen muss.

    Kleinere Anbieter, wie z.B. , suchen ihr Heil, d.h. ihren weichen Ausstieg, in der Kooperation. Die Nummer sechs redet seit geraumer Zeit mit Infineon 216839. Vor einiger Zeit haben schon NEC (Rang 5) und 3321;Hitachi (Rang 7) das DRAM-Jointventure namens Elpida Memory gegründet.

    Auch der Ruf nach dem Staat wird laut. Japanische Anbieter unterstellen ihren namentlich nicht genannten südkoreanischen und taiwanesischen Rivalen Preis-Dumping. Dieselben Unternehmen drangen in den 80-er Jahren massiv in den amerikanischen DRAM-Markt ein, bevor die dortige Konkurrenz die US-Regierung zu Hilfe holte. Einstweilen drohen die Südkoreaner ihrerseits: „Wenn wir mit japanischen Strafzöllen bedacht werden, reagieren wir auf gleicher Ebene, “ heißt es. Und Hynix-Vertreter meinen lapidar, an den fallenden Preisen sei der Abschwung der Informationstechnologie schuld, nicht die koreanischen Anbieter.

    Jetzt könnte sich die Geschichte auch in anderer Hinsicht wiederholen: Haben die Japaner zu jener Zeit den DRAM-Markt erobert und amerikanische Konkurrenten wie z.B. Texas Instruments in die Ecke stellen können, schicken sich jetzt Südkorea und Taiwan an, die Führung zu übernehmen.

    Der nächste Wachwechsel auf dem DRAM-Weltmarkt könnte schon bald stattfinden. Zumindest bei den Standard-Varianten schickt sich China an, eine größere Rolle zu spielen. Analyst Norwood glaubt denn auch, „alle Anbieter wollen auf grünere Weiden.“ Zumindest die Produktion mittlerer bis niedriger Kapazitäten, sowie der älteren SDRAM-Typen sind für die großen Anbieter strategisch uninteressant. Hier könnte China einen leichten Einstieg finden.

    Neben Samsung und Infineon zählt Norwood auch Elpida zu den wahrscheinlich Überlebenden. Andere sollten seiner Meinung nach entweder dem Beispiel von folgen und aussteigen oder mehr investieren, um konkurrenzfähig zu werden. Der vierte Überlebende steht auf Rang zwei: Es ist der letzte amerikanischen Anbieter .


    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Klaus Singer
    DRAM-Markt "Es bleiben nur vier Große übrig" Die Marktforscher von Dataquest sehen weiterhin keine Erholung der Krise auf dem Markt für DRAM’s, die in Hauptspeichern von PCs, Servern und Telekommunikationsgeräten eingesetzt werden. Im Gegenteil: Waren sie noch im Juli der Meinung, der …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer