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    Vectron Systems  945  0 Kommentare Dividendenrendite von bald 10 Prozent

    Seit einigen Monaten nicht mehr so richtig vom Fleck kommen die Aktien des Abrechnungskassenspezialisten Vectron. Die Gesellschaft war vor ihrem zweiten Debüt (2006) schon einmal börsennotiert, von 1999 an am damaligen Neuen Markt, bevor das Unternehmen in eine Schieflage geriet, fusionierte und schließlich nach erfolgtem Management-Buy-out im Frühjahr vergangenen Jahres abermals den Schritt an die Öffentlichkeit wagte. Neben einem niedrigen KGV und einer hohen Dividendenrendite sprechen auch höchstwahrscheinlich bevorstehende positive Nachrichten für ein Engagement.

    Kassen – aber dafür intelligente

    Vectron produziert und vertreibt intelligente Kassensysteme und hat sich auf Kommunikationssoftwarelösungen zur Vernetzung von Filialbetrieben spezialisiert. Bei den von Vectron entwickelten und gefertigten Lösungen werden die Hardwarekomponenten teilweise von externen Partner bezogen. Die Kassensysteme für den so genannten Point of Sale (PoS) werden als Einheit aus Hard- und Software von Vectron ausgeliefert. Neben der Soft- und der eigentlichen Hardware vertreibt Vectron auch Peripheriegeräte wie Drucker und Scanner. Der wesentliche Umsatz stammt aber aus den PoS-Systemen.

    Aktie mit Vorgeschichte

    Die Historie von Vectron ist wechselhaft und lehrreich. Bereits 1999 wagte der Spezialist für Abrechnungskassen in Gastronomie und Einzelhandel den Sprung an die Börse, ging dort aber nach übertriebenen Expansionswagnissen unter. 2004 wurde Vectron – aufgrund seines ansonsten höchst profitablen Kerngeschäfts – von Hansa Chemie übernommen. Im Anschluss wurden die Unternehmen verschmolzen, bevor zum geeigneten Zeitpunkt durch die schon zuvor tätigen Vorstände Thomas Stümmler und Jens Reckendorf ein Management-Buy-out erfolgte. Die beiden sahen den Turnaround bei Vectron, lange bevor die Hanse-Gruppe aufmerksam wurde. Entsprechend günstig fiel ihr Kauf aus.

    Wachstumsfelder

    Die Mittel aus dem Börsengang wurden benötigt, um künftigen Kapitalbedarf zu decken, wie er durch die Einführung von so genannten Fiskalspeichern entstehen könnte. Dann nämlich wäre in ganz Deutschland auf einen Schlag Substitutionsbedarf in allen Bäckereien, Gastronomien etc. angesagt. Fiskalspeicherkassen speichern dauerhaft die erzielten Umsätze und können später vom Fiskus ausgewertet werden. In vielen süd- und osteuropäischen Ländern sind diese Systeme üblich. Als Marktführer bei Gastronomie und Einzelhandel wäre Vectron einer der Hauptprofiteure – und einer, der den Umrüstungs- bzw. Ersatzbedarf stemmen könnte. Weitere Produkte wie der Service Call (Benachrichtigung des Bedienungspersonals via Funk etc.) sind ebenfalls serienreif. Mit einer doppelten Plattformstrategie (gleiche Hard- und Software für alle Systeme) kann Vectron günstiger produzieren und erzeugt weniger Schulungsbedarf bei den Fachhändlern.

    Zahlen beeindruckten trotz allem nicht

    Für 2007 liegen nunmehr auch die Geschäftszahlen vor. Demnach haben die Münsteraner ihren Umsatz um ein Fünftel auf 25,4 Mio. Euro gesteigert. Das operative Ergebnis kletterte sogar um rund 40 % auf 6,7 Mio. Euro. Der Vorsteuergewinn lag bei 5,0 Mio. Euro und damit 80 % über dem Vorjahresniveau. Als Ergebnis pro Aktie ergaben sich 6,00 Euro (nach 3,20 Euro vor einem Jahr) und damit übrigens exakt die Prognose des Performaxx-Anlegerbriefs aus unserem letzten Update (Mitte Oktober 2007). Daraus resultiert eine Dividende von 4,80 Euro (unsere Schätzung: 4,50 Euro) je Aktie, was einer Rendite von attraktiven 5,7 % entspricht. Allerdings hatten sich bei EBITDA und EBIT durch zu hoch angesetzte Abschreibungen und ein zu optimistisch eingeschätztes Finanzergebnis Abweichungen von den ursprünglichen Planungen des Managements ergeben. Auch die Kosten des Börsengangs haben die Vorstände Stümmler und Reckendorf unterschätzt.

    Üppige Dividende von 9 % für 2008

    Nichtsdestotrotz läuft es derzeit gut bei Vectron – eine Fiskalspeichereinführung ist noch in keinerlei Planungen enthalten. So sollte der Umsatz 2008 auf 30 Mio. Euro zulegen und einen Jahresüberschuss von ca. 5 Mio. Euro ergeben. Ursprünglich hatten wir geschätzt, dass Vectron für 2008 etwa 6 Euro je Aktie ausschütten dürfte. Eine ähnliche Quote wie 2007 unterstellt, würden sich aber 7,50 Euro je Aktie ergeben. Wir hatten an dieser Stelle sowohl bei IPO-Check anlässlich des Börsengangs als auch in unserem späteren Update darauf hingewiesen, dass Stümmler & Recktendorf eine hohe Motivation für üppige Dividenden haben dürften: Ihnen gehören jeweils knapp 35 % der Aktien. Eine 08er Dividende von 7,50 Euro unterstellt, würden beide jeweils über 1,3 Mio. Euro an sich selbst ausschütten.

    Verfasst von 2Performaxx
    Vectron Systems Dividendenrendite von bald 10 Prozent Seit einigen Monaten nicht mehr so richtig vom Fleck kommen die Aktien des Abrechnungskassenspezialisten Vectron. Die Gesellschaft war vor ihrem zweiten Debüt (2006) schon einmal börsennotiert, von 1999 an am damaligen Neuen Markt, bevor das …