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    QSC  327  0 Kommentare Das hässliche DSL-Entlein

    Die Aktie von QSC gehört aktuell nicht gerade zu Highflyern am Neuen Markt. Zwar konnte sie sich mittlerweile von ihren Tiefständen absetzen und bei rund 1,50 Euro stabilisieren. Von dort aus verbesserte sie sich bis auf rund 1,70 Euro, wo mit etwas Fantasie aktuell sogar eine Aufwärtstrendlinie ausgemacht werden kann.

    QSC bietet schnelle Internet-Zugänge an, die auf der DSL-Technologie beruhen. Dieses Verfahren nutzt die herkömmlichen Telephonleitungen. Geschwindigkeiten vom 12-fachen der ISDN-Bandbreite sind Standard. Bis 8 MBit pro Sekunde, also dem 125-fachen von ISDN, sind theoretisch erreichbar. Die hat mittlerweile 1,2 Millionen T-DSL-Anschlüsse in Betrieb genommen. Zwischen Juli und September kamen alleine 450.000 hinzu.

    Die Nummer zwei auf dem deutschen Markt, QSC, möchte bis zum Jahresende 40.000 DSL-Anschlüsse verkaufen. Das hört sich mickrig an und ist es auch. Die anstehenden Quartalszahlen dürften eher negativ überraschen. Denn die schwache Konjunktur dämpft wohl das Bedürfnis von Kunden aller Art, sich schneller im Internet zu bewegen als bisher. Und die jüngsten Anstrengungen bei der Gewinnung von Neukunden werden sich wohl frühestens im vierten Quartal in den Büchern niederschlagen.

    Das Unternehmen ist mittlerweile in mehr als 40 bundesdeutschen Städten präsent und hat seine Geräte in etwa 950 Kollokationsräumen der Carrier installiert. Die Voraussetzungen sind also gut, die Infrastruktur ist vorhanden und die Technik funktioniert.

    Die Frage ist jetzt, inwieweit die Marketingkampagne des Rosa Riesen auch beim Zweiten für Belebung sorgt. Nachdem sich QSC in der Anfangsphase auf Geschäftskunden konzentriert hatte, öffnet man sich nun gegenüber Privatkunden. Das Management verspricht sich viel vom Online-Gaming. Geplant sind neue Dienste wie „Pay-per-Content“ und „Video-on-Demand“. Anfang Oktober hat man eine Kooperation mir der Kirch Intermedia GmbH bekannt gegeben, über die exklusiv Ausschnitte und Kurzberichte der Fussball-Bundesliga angeboten werden 225886. Weitere Allianzen dieser Art sollen folgen.

    Die wichtigen Fragen bei den anstehenden Quartalszahlen hängen denn auch nicht so sehr mit der Entwicklung von Umsatz und Anschlüssen zusammen. Statt dessen werden Analysten darauf achten, wie stark die Hardware-Investitionen zurückgegangen sind. Auch auf die Entwicklung der Marketingkosten werden sie ein Augenmerk haben.

    Das lässt sich in der Frage nach der Cash-Burn-Rate zusammen fassen. Sinkt der Wert unter 40 Mio. Euro, so wäre das ein gutes Zeichen. Unmittelbare Gefahr hinsichtlich der Liquidität des Unternehmens besteht allerdings nicht. Auf die einzelne Aktie heruntergebrochen, kann ein Wert von rund 4 Euro Cash veranschlagt werden. Wichtiger ist die Frage, ob das Unternehmen die Barmittel zielgerichtet und effizient zur Gewinnung neuer Kunden einsetzt. Die Anleger warten schon lange darauf, dass QSC nun endlich den Durchbruch vermelden kann.

    Manchen Anleger wird ein sorgenvoller Blick auf den bankrotten US-amerikanischen DSL-Zugangs-Anbieter bisher von einem Engagement bei QSC abgehalten haben. Gerade hier zeichnet sich aktuell eine Wende zum Besseren ab, seit SBC Communications frisches Geld beigesteuert hat und das Angebot von COVAD nun –u.a. über Yahoo- vermarktet 237035. Vielleicht färbt das auf den QSC-Kurs ab. Zur Not hilft beim dem derzeitigen Kurs auch Übernahmefantasie: Der Buchwert des Unternehmens als Summe von Kassenbestand und dem Wert der installierten Infrastruktur liegt weit über dem derzeitigen Börsenwert. Vielleicht bringen diese Gesichtspunkte bald Leben in den Kurs. Ein Durchhänger im Rahmen der Quartalszahlen könnte so manchen zum Einstieg bewegen.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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