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    Chip-Sektor  319  0 Kommentare Die Wette auf baldige Konjunktur-Erholung läuft

    Chip-Aktien haben das neue Jahr positiv eröffnet. Die gekonnt in Szene gesetzte Preiserhöhung des hoch verschuldeten DRAM-Herstellers Hynix hat die Wellen des Optimismus hoch schlagen lassen. Dabei bedeuten die seit November mehr als verdoppelten DRAM-Preise bisher nur, dass die Verluste der Hersteller kleiner werden. Gewinn wird dabei immer noch nicht erzielt. Wenigstens werden neben den variablen nun auch auch ein Teil der fixen Kosten gedeckt 247650.

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    Hinzu kommen einige Meldungen von der Konjunkturfront. Die Industrieproduktion ist im November in den USA statt um die erwarteten 0,7 Prozent nur um 0,3 Prozent gefallen 244794. Auch die Lagerzahlen im Großhandel entwickeln sich in die richtige Richtung 243837. Gestern drückte der US-Einkaufsmanager-Index (ISM, ehemals NAPM) den langsam zurückkehrenden Optimismus im verarbeitenden Gewerbe aus. Der Stimmungswert ist im Dezember auf starke 48,2 gestiegen. Der Pegelstand des Index weist zwar immer noch keine expansiven Züge auf, das konnte aber auch niemand ernsthaft erwarten. Experten haben denn auch lediglich mit 45,8 bis 46 gerechnet. Der Wert für Oktober lag noch bei 39,8, im November war er auf 44,5 gestiegen. Das jetzt erreichte Niveau liegt zum ersten Mal wieder über dem August-Wert von 47,9 und ist das höchste der vergangenen 14 Monate.

    Die Entwicklung des ISM-Index ist für die Chip-Branche von besonderer Bedeutung, schließlich sind Halbleiter in der Informationsgesellschaft ein zentraler „Rohstoff“. Die fortgesetzten Preissteigerungen bei den als extrem zyklisch geltenden Speicherkomponenten, die in PCs, Servern und Telekommunikations-Equipment benötigt werden, werden gleich auch als Signal für den gesamten Halbleiter-Sektor genommen. Schroder Salomon Smith Barney Chip-Analyst Nav Sheera argumentiert, PC-Chips seien üblicherweise die ersten, die nach einem Abschwung der Halbleiterindustrie Erholungszeichen zeigen. Daher sei die Preisentwicklung bei DRAMs ein gutes Omen für den gesamten Chip-Markt.

    Auch Charlie Glavin von Credit Suisse First Boston glaubt, dass der Chip-Sektor seinen statistischen Boden gesehen hat. Er geht aber davon aus, dass es im ersten Quartal einen Pullback geben wird, der die Kurse von Chip-Aktien nochmals auf tiefere Niveaus führen sollte. Diese Korrekturbewegung lässt sich mit saisonalen Nachfragemustern und mit Korrekturen auf überschwingende Preisbewegungen begründen.
    Das erste Quartal im Jahr gilt in der Elektronik in der Regel als schwach. Das muss sich in diesem Jahr zwar nicht zwangsläufig wiederholen. Aber Zeichen für eine untypische Entwicklung gibt es erst einmal auch nicht.

    Zudem ist die Entwicklung des DRAM-Marktes von vielen Sonderfaktoren geprägt. Die Lager in der PC-Industrie waren leer und eine gewisse Belebung hier sorgte für steigende Auftragszahlen bei den DRAM-Herstellern. Das neue Betriebssystem Windows XP von Microsoft läuft verglichen mit früheren Generationen erst mit deutlich mehr Speicher wirklich rund. Und schließlich nehmen die Spekulationen um eine massive Konsolidierung im Kreis der DRAM-Hersteller dadurch bedingte künftige Preissteigerungen vorweg.

    Erst wenn sich die jetzt vermuteten Trends wirklich bestätigen, kann aus fundamentaler Sicht Entwarnung gegeben werden. Statistisch relevant ist allerdings bisher weder die Entwicklung des ISM-Index, noch die der Marktdaten des DRAM-Segments. Beim Einkaufsmanager-Index müsste auch der Januar-Wert gegenüber dem Vormonat noch steigen. Das ist gerade wegen der starken Zunahme im Dezember eher unwahrscheinlich. Auch die jüngste Statistik der WSTS (World Semiconductor Trade Statistics), nach der der globale DRAM-Markt im November um 17 Prozent gegenüber dem Vormonat gewachsen ist, spiegelt wahrscheinlich zunächst hauptsächlich den Preiseffekt wider. Die Spotpreise für diese Produkte sind nämlich in diesem Monat um rund 50 Prozent gestiegen. Erst eine deutliche Zunahme der Stückzahlen wäre ein wirklich positiver Indikator.

    Daher ist anzunehmen, dass die sich auch heute auf breitester Front fortsetzenden Kurssteigerungen der Chip-Aktien noch einmal sorgfältig auf ihren Bestand hin getestet werden.

    Einstweilen können sich die Anleger freuen. Infineon steigt um 5,7 Prozent auf 25,75 Euro, die Chip-Händler ACG und ce Consumer legen um 15,7 Prozent, bzw. 6 Prozent zu und Dialog gewinnt 7,3 Prozent auf 8,80 Euro. Auch die Hersteller von Chip-Equipment profitieren von der neu erwachten Phantasie, obwohl gerade hier doppelt gehofft werden muss – einmal auf die Entwicklung der Chip-Konjunktur und dann auch noch darauf, dass die Kapazitäten eng werden.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Chip-Sektor Die Wette auf baldige Konjunktur-Erholung läuft Chip-Aktien haben das neue Jahr positiv eröffnet. Die gekonnt in Szene gesetzte Preiserhöhung des hoch verschuldeten DRAM-Herstellers Hynix hat die Wellen des Optimismus hoch schlagen lassen. Dabei bedeuten die seit November mehr als verdoppelten …

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