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    DRAM-Markt  378  0 Kommentare Wann kommt die Korrektur?

    NEC und andere PC-Hersteller glauben, dass die Preis-Rallye bei DRAM-Speichern bald enden könnte. Die Preise haben sich seit Jahresanfang fast verdoppelt. Die Hersteller führen an, die Nachfrage nach diesen Bauteilen sei nicht von einem zunehmenden PC-Absatz getrieben worden, sondern lediglich davon, dass die durchschnittliche Speicherausstattung der Geräte deutlich zugenommen hat.

    Die Hersteller warnen jetzt, dass ein fortgesetzter Höhenflug der Speicherpreise sie davon abhalten könnten, die Speicherkapazität ihrer Geräte weiterhin auf solch hohem Niveau zu halten. Nur die wenigsten Programme würden eine solche Ausstattung erfordern. Daher könne man darauf auch wieder verzichten.

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    Nachdem der weltweite PC-Absatz im vergangenen Jahr zum ersten Mal zurückgegangen war, rechnen Beobachter mit einer sehr langsamen Erholung des Marktes. Die Marktforscher von Gartner glauben, dass im laufenden Quartal 29,4 Millionen PCs verkauft werden. Vor einem Jahr waren es 30,5 Millionen. Intel rechnet für das zweite Quartal mit einem flachen Umsatzverlauf seiner hauptsächlich für den PC-Markt vorgesehenen Mikroprozessoren.

    Das jetzt erreichte Preisniveau von rund 4,50 Dollar pro 128MBit-SDRAM dürfte den durch Windows XP gesteigerten Bedarf an Speicherbedarf jetzt ausreichend widerspiegeln, glauben Beobachter. Niemand geht derweil davon aus, dass noch einmal der Preisboden aus dem DRAM-Markt herausfällt. Dennoch rechnen verschiedene Analysten mit teils deutlichen Korrekturen im zweiten Quartal.

    Viel wird davon abhängen, wie die Ausweitung des Angebots seitens der DRAM-Hersteller mit der Entwicklung der Nachfrage auf dem PC-Markt zusammenfällt. Wenn sich dieser Markt auch über das normalerweise flaue zweite Quartal hinaus schwach entwickelt, dürften die Korrekturen der DRAM-Preise und demzufolge auch der Kurse der Hersteller deutlicher ausfallen, als wenn im Zuge einer allgemeinen Konjunkturbelebung die Geschäftskunden ihre Ersatzbeschaffungen wie erwartet durchziehen.

    Die zweite, stark preisbestimmende Komponente ist, wie sich die Konsolidierung auf der Anbieterseite des DRAM-Marktes entwickelt. Die Gespräche zwischen und gehen weiter, weitere Einzelheiten sind aber nicht bekannt. Hynix plant dem Vernehmen nach, den Ausstoß der eigenen Produktion um 60 Prozent zu steigern, vorausgesetzt die Südkoreaner sind in der Lage, die hierzu benötigten Investitionen in Höhe von knapp 1 Mrd. Dollar aufzubringen.

    Dass auch andere nicht untätig beiseite stehen, ist klar. Heute hatte erst Infineon mitgeteilt, dass man Vorkehrungen getroffen habe, die Zahl der monatlichen Waferstarts um 20.000 zu steigern 264522. Die Gefahr für einen Frühstart der Angebotsausweitung und damit für einen deutlichen Preisduck ist umso größer, je stärker zersplittert die Anbieterseite bleibt. Insofern kommt der möglichen Allianz zwischen Micron und Hynix eine große Bedeutung zu.

    Die MU-Aktie fällt um 4,2 Prozent auf 35,39 Dollar. Der 52-Wochen-Bereich liegt zwischen 16,39 und 49,61 Dollar. Der Philadelphia-Semiconductor-Index sinkt um 3 Prozent auf 604 Punkte.



    Klaus Singer
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