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    Yara International  1521  0 Kommentare Die Ernte wird erst 2010 wieder eingefahren

    Mitte Mai dieses Jahres hatten wir zuletzt ein Update zu den drei bekannten – und bis dahin extrem gut performenden – Düngemittelherstellern K+S (Deutschland), Syngenta (Schweiz) und Yara (Norwegen) verfasst. Jetzt wollen wir aus aktuellem Anlass etwas genauer auf die Norweger schauen, bieten sie doch fundamental wie auch in punkto Markttechnik die beste Perspektive dieser drei Unternehmen.

    Norwegische Tradition

    Yara ist ein global agierender Chemiekonzern (Marktkapitalisierung derzeit ca. 4,25 Mrd. Euro, zuletzt über 8.000 Mitarbeiter) mit Schwerpunkt in der Düngemittelerzeugung aus Stickstoff. Die Norweger sehen sich nach eigenen Angaben als weltweit führendes Unternehmen für Mineralfertilizer wie Ammoniak, Nitrate und NPK-Dünger (Natrium, Phosphor, Kalium).

    Kurzfristige Unwägbarkeiten

    Auch die Norweger spüren seit einem Quartal die „Abwarten-und-Schauen-Mentalität“ vieler Kunden. CEO Jørgen Ole Haslestad wird auch 2008 noch sehr starke Zahlen präsentieren können, doch die Börse schaut bekanntlich nach vorne. So spiegelte sich die gesunkene Erwartungshaltung für 2009 in einer Sechstelung des Aktienkurses von knapp 60 auf kürzlich 10 Euro wider. Zum Vergleich: K+S drittelte sich in etwa, Syngenta büßte 60 % ein, hatte aber zuvor auch eine etwas konservativere Rendite im Vergleich zu den beiden anderen.

    Am Ziel eines langfristigen globalen Marktanteils von 10 % (derzeit etwa 8 %) hält Haslestad unbeirrt fest. Der Rückgang bei den Auslieferungen und eine zuvor nie gesehene rapide Abschwungphase bei Fertilizerpreisen haben kurzfristig auch bei Yara zu Produktionsstopps in einigen Werken geführt. Keine Branche entkommt. Das aber sieht Haslestad nur kurz- bis höchstens mittelfristig als Problem. Jeder in der Branche wusste, dass sich die Preise für Düngemittel nicht jedes Jahr würden verdreifachen können (so wie zuletzt 2008 gegenüber 2007).

    Rekordergebnisse 2008 – und dann?

    Das Jahr 2008 war lange Zeit geeignet, das Rekordergebnis des Vorjahres nochmals zu übertreffen – natürlich, denn bis Mitte 2008 hatte auch noch niemand von einer Konjunkturschwäche oder gar Rezession globalen Ausmaßes gesprochen. Noch im dritten Quartal verzeichneten die Norweger eine Ergebnisverdreifachung gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,4 Mrd. Norwegische Kronen (NOK) oder 11,55 NOK pro Aktie (1 Euro = 9,2 NOK), während die Erlöse in Q3 ziemlich genau beim Doppelten (25,0 Mrd. NOK) der Vorjahresperiode lagen. Die Düngemittelherstellung ist sehr energieintensiv, so dass Yara die erheblich gefallenen Energiepreise in Folgequartalen zupass kommen werden. Yara schätzt, dass dies allein ungefähr 0,8 bis 1,0 Mrd. NOK Entlastung pro Quartal bringen könnte. Auch der Umstand, dass die Landeswährung in den vergangenen drei Monaten allein 20 % gegenüber dem Euro einbüßte, wird in kommenden Quartalen hilfreich sein – gegenüber dem Dollar erlitt die Krone sogar einen Schwächeanfall von zeitweise 40 %.

    Bewertung und Vergleich

    Auf Neunmonatsbasis lag das Ergebnis von Yara damit schon bei 3,73 Euro je Anteil – und der Kurs war vor kurzem herunter bis auf unter 10 Euro. Bislang verwendete Yara im Jahr 2008 rund 0,53 Euro je Aktie für Dividenden bzw. das Aktienrückkaufprogramm. Rund 0,70 Euro je Anteil sind realistisch, dürften im kommenden Jahr (dann für das Geschäftsjahr 2008) aber sicherlich gekürzt werden. Daher ist die aktuelle Dividendenrendite von rund 5 % nur eine Momentaufnahme, genau wie das optisch extrem niedrige KGV 2008 von nur ca. 3,5. Ergebnis und Dividende 2008 sind eine Rückspiegelbetrachtung und der aktuelle Kurs von 14,60 Euro spiegelt das bereits deutlich wieder. Auch hier der Vergleich: K+S hat auch jetzt noch ein KGV (2008) von rund 6 und eine Dividendenrendite ähnlich der von Yara, während die Schweizer Syngenta mit einem KGV von 12 und einer Dividendenrendite von nur 3 % sogar äußerst unattraktiv erscheint.

    Fazit

    Die Kurserholung von etwa 50 % seit dem Tiefstkurs vor einem Monat zeigt, dass Yara schnell wieder zulegen kann in der Investorengunst. Mit einer Marktkapitalisierung von über 4 Mrd. Euro ist Yara für norwegische Verhältnisse bereits ein sehr großes Unternehmen, so dass der Titel ebenfalls in vielen Fonds Einzug gehalten hat –und damit auch schnell verkauft wird, sobald Fonds Liquidität benötigen. Bei Kursen von jetzt wieder knapp 15 Euro ist Yara leider etwas weniger attraktiv als vor wenigen Wochen, aber von den genannten drei Titeln weiterhin derjenige mit der fundamental besten Perspektive und Grundlage. Wir empfehlen, einige Yara-Aktien einzusammeln an Tagen, wenn sich Kurse unterhalb von 12 Euro ereignen. Das Kursziel sehen wir vorerst bis auf 18, maximal 20 Euro begrenzt. Mit Blick über das kommende, sicherlich nicht ganz einfache Jahr hinaus wären natürlich auch klar höhere Kurse gerechtfertigt.

    Verfasst von 2Performaxx
    Yara International Die Ernte wird erst 2010 wieder eingefahren Mitte Mai dieses Jahres hatten wir zuletzt ein Update zu den drei bekannten – und bis dahin extrem gut performenden – Düngemittelherstellern K+S (Deutschland), Syngenta (Schweiz) und Yara (Norwegen) verfasst. Jetzt wollen wir aus aktuellem …