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    Smart Investor Weekly 15/2009  1699  0 Kommentare G20 – Billionen für den IWF

    Geliefert wurden sowohl die Produkte als häufig auch das Geld aus Schwellenländern. Da wundert es wenig, dass jetzt, wo sich immer mehr Amerikaner notgedrungen in Sparsamkeit üben, auch einige Schwellenländer in Probleme geraten.

    Noch vor kurzem bat der österreichische Finanzminister Josef Pröll die EU, man möge Osteuropa doch mit 190 Milliarden EUR vor dem Kollaps retten. Nicht ohne Eigennutz, da sich viele österreichische Banken, für die die Alpenrepublik eine Garantie ausgesprochen hat, dort engagiert hatten und ohne Hilfe demnächst bei dem besagten Minister vorstellig werden müssten. Bei der G20 wollte man offensichtlich nicht um ein paar kleinere Summen feilschen und beschloss daher generös, die IWF-Mittel um über 1 Billionen US-Dollar aufzustocken. Gut 850 Milliarden Dollar davon sollen dann für in die Krise geratene Schwellenländer zur Verfügung stehen. Vielleicht kann sogar Herr Pröll jetzt wieder etwas ruhiger schlafen.

    Vom G-Plan zur G20 oder: 5 Billionen für die Konjunktur
    Hier eine Billion, da eine Billion, und eh man sich versieht, redet man über richtig viel Geld. Nachdem über den kürzlich veröffentlichten Geithner-Plan über 1 Billion USD für amerikanische Banken lockergemacht werden soll, wollten sich auch die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Wirtschaftsnationen nicht lumpen lassen. Unter ein paar Hundert Milliarden scheint Politik inzwischen ohnehin langweilig und bedeutungslos geworden zu sein. Wer als Finanzpolitiker von Welt etwas auf sich hält, muss aber schon in die nächste Dimension vordringen. So verwundert denn auch nicht, dass sich die G20 in London darauf verständigt haben, der lahmenden Weltkonjunktur mit schuldenfinanzierten Konjunkturpaketen in einer Größenordnung von 5 Billionen USD auf die Sprünge zu helfen. Für diejenigen, die noch nicht auf Billionen umgeschaltet haben, es handelt sich um 5.000 Milliarden oder für ewig gestrige, die noch in Millionen denken: es sind gut 5 Millionen mal Millionen. Zum Glück stecken wir jetzt in der Krise und haben daher viel Geld. Im Aufschwung war Geld ja noch knapp. Mal wieder hat niemand von der vor Ort versammelten Journaille ernsthaft gefragt, woher all das Geld denn eigentlich kommen soll. Der Kabarettist Volker Pispers brachte es wie folgt auf den Punkt: „das einzig kritische an Journalisten ist heutzutage der Geisteszustand.“ In der Tat sind weder Obama noch Merkel Spenden erbittend durch die Lande gezogen wie in früheren Zeiten Könige und Kaiser, wenn es große Ausgaben zu finanzieren gab und die Schatulle mal wieder leer war. Die Monarchen kannten halt weder einen Ben Bernanke noch die Druckerpresse. Irgendetwas wird bei diesem „G20-Konjunkturpaket“ schon ins Laufen kommen. Vielleicht die Konjunktur, vielleicht die Preise, vielleicht ja auch beides irgendwie.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 15/2009 G20 – Billionen für den IWF Geliefert wurden sowohl die Produkte als häufig auch das Geld aus Schwellenländern. Da wundert es wenig, dass jetzt, wo sich immer mehr Amerikaner notgedrungen in Sparsamkeit üben, auch einige Schwellenländer in Probleme geraten. Noch vor …