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    Solarzulieferer aus TecDAX  1744  0 Kommentare Was tun?


    Unsere Kaufempfehlung bei einem Kurs von elf Euro Mitte Januar für den Solarzulieferer erwies sich als super Timing. Zwischenzeitlich hat sich die Aktie mehr als verdoppelt. Aktuell liegen Sie komfortabel mit 94 Prozent vorne. Das Papier wurde im ersten Quartal regelrecht aus Angst vor einem Zusammenbruch der Zahlen und Aufträge verschleudert. In der Realität hat sich das Unternehmen angesichts des Umfeldes jedoch sehr gut geschlagen. Die Zahlen für die ersten drei Monate waren überraschend gut. Der Umsatz stieg um 50 Prozent auf über 66 Millionen Euro. Das EBIT konnte sich um 60,5 Prozent auf mehr als 7,1 Millionen Euro steigern. Die Marge: 10,7 Prozent! Dass die Zeiten nicht einfach sind, zeigte jedoch der Ordereingang, der sich um mehr als ein Drittel auf 45,6 Millionen Euro in Q1 reduzierte. Per Ende März belief sich der Auftragsbestand auf knapp 194 Millionen Euro. Zudem lagen Absichtserklärungen in Höhe von 87 Millionen Euro vor. Wie uns CFO Carsten Bovenschen auf Nachfrage mitteilt, könnten über die Hälfte der Summe dieser Verhandlungen inzwischen zu Aufträgen verbucht werden. Somit erwarten wir nach unseren Berechnungen für Q2 einen höheren Auftragseingang als im ersten Quartal und Ordereingänge in der ersten Jahreshälfte von mehr als 100 Millionen Euro. Der relativ gute Auftragseingang ist allerdings im Wesentlichen auf das hochvolumige Turnkey-Geschäft zurückzuführen. Unverändert schwach sind die Aufträge für das margenstärkere Geschäft mit Einzelequipment. „Die Verschiebungen geplanter Kapazitätserweiterungen wirken sich bei unseren Bestandskunden an dieser Stelle negativ aus“, sagt Bovenschen.

    Das zweite Quartal ist laut dem CFO „normal“ verlaufen. „Wir haben aber keine Bäume ausgerissen“. Nach unseren Schätzungen dürfte Roth & Rau (DE000A0JCZ51) im ersten Halbjahr deutlich mehr als 100 Millionen Euro umgesetzt haben. Auch das EBIT dürfte trotz Abschreibungen für Kaufpreisallokationen zufrieden stellend ausgefallen sein. Insgesamt hat sich die Lage für das Unternehmen jedoch nicht verbessert. „Es ist eher noch schwieriger geworden, da viele Kunden für ihre Projekte keine Kredite bekommen“. Bovenschen geht zwar unverändert davon aus, die Jahresziele beim Umsatz zwischen 245 und 270 Millionen Euro zu erreichen. „Die obere Bandbreite ist sehr ambitioniert. Wir schätzen, dass wir die untere Range erreichen können“. Zuversichtlich für die untere Range stimmt zumindest der Orderbestand. „Wir sehen jedoch zahlreiche Projektverzögerungen und bislang zwei kleinere Stornierungen“. Ebenfalls ambitioniert erscheint die EBIT-Marge von „deutlich in Richtung“ elf Prozent vor Abschreibungen für Kaufpreisallokationen. „Wir müssen uns preislich auf lange Diskussionen einlassen. An dieser Stelle können wir den Preisdruck aber technologisch abfedern“. Durch die Situation am Markt muss das Unternehmen längere Zahlungsziele akzeptieren und Lieferanten bei der Zahlung der Rechnung schneller unter die Arme greifen. Das wirkt sich auf das Working Capital und den Cashflow aus. Dies bremst den Cashflow, der in 2009 daher nicht positiv ausfallen wird.

    Sofern sich das Jahr 2009 noch stabil entwickelt, stellt sich die Frage für den Verlauf des kommenden Jahres. Bovenschen hofft auf eine Belebung der Auftragslage in der zweiten Jahreshälfte. „Wir sind zuversichtlich neue Kunden, insbesondere auch aus China und USA zu gewinnen“. In diesen beiden Ländern wird die Solarindustrie massiv gefördert. Mit etwas Glück kann Roth & Rau das Jahr 2010 ohne eine größere Delle überbücken. Spätestens in 2011 rechnet der Finanzchef mit einem neuen Schub. „Möglicherweise erleben wir dies durch China und USA bereits in 2010“.

    Der Vorstand ist hinsichtlich der Aktionärsstruktur an einem Ankerinvestor interessiert. Zusammen mit dem Management soll Sperrminorität erreicht werden. Rund zehn Prozent der Aktien müsste ein Investor kaufen oder über eine Kapitalerhöhung erwerben. „Wir führen viele Gespräche mit Interessenten“. Das kann ein Finanzinvestor oder auch ein Unternehmen aus der Industrie sein. Eventuell hat sogar Manz Automation Interesse, um ein erstes Bein bei Roth & Rau im Stall zu haben. Beiden Unternehmen wird früher oder später ein Zusammenschluss nachgesagt.

    Die Aktie von Roth & Rau hat sich erfreulich entwickelt. Uns gefällt die Firma weiterhin sehr gut. Dennoch können Anleger nach dem riesigen Kursgewinn auch Teilgewinne mitnehmen und den Restbestand mit Stoppkurs absichern.

    Viele Grüße

    www.tradecentre.de




    Verfasst von 2TradeCentre
    Solarzulieferer aus TecDAX Was tun? Unsere Kaufempfehlung bei einem Kurs von elf Euro Mitte Januar für den Solarzulieferer erwies sich als super Timing. Zwischenzeitlich hat sich die Aktie mehr als verdoppelt. Aktuell liegen Sie komfortabel mit 94 Prozent vorne. Das Papier wurde im …