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     1464  0 Kommentare Solarzulieferer im Vorfeld der Zahlen


    Der Technologieanbieter für die Photovoltaik- und LCD-Industrie setzt auf einen neuen Geschäftsbereich. Fokus ist die industrielle Fertigung von Litihium-Ionen-Batterien. Haupteinsatzgebiet für diese Batterien sind vor allem Elektro- und Hybridfahrzeuge. Partner der Reutlinger für dieses Projekt ist die Li-Tec Battery GmbH, an der die Daimler AG und Evonik AG beteiligt sind. Ein erster Auftrag wurde bereits erteilt. Wie uns CFO Martin Hipp bei unserem Besuch in der Reutlinger Firmenzentrale erläutert, soll der dritte Bereich in diesem Jahr bereits einen Umsatz im einstelligen Millionenbereich zum Konzern beisteuern. Für 2010 ist ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag möglich. „In zwei bis drei Jahren könnte das Geschäftsfeld ähnlich groß sein wie der Solarbereich“, sagt Hipp. Das Beste: Für die Einheit muss lediglich ein überschaubarer Betrag investiert werden. „Wir haben einen Großteil des Know-how für das Projekt bereits im Haus“. Sollte es je nicht funktionieren, hätte Manz Automation (DE000A0JQ5U3) nahezu kein Geld verbrannt.

    Wie von uns bereits im Januar berichtet, leiden die Reutlinger stark unter der Flaute in der Solarindustrie. Im ersten Quartal sank der Umsatz um über 57 Prozent auf 16,5 Millionen Euro. Das EBIT ist mit fünf Millionen Euro negativ ausgefallen. Enttäuschend der Auftragseingang. In den ersten drei Monaten betrug dieser lediglich 3,5 Millionen Euro. Per Ende Mai lag der Orderbestand bei 89 Millionen Euro. Von diesem Bestand sind mehr als 30 Millionen Euro auf den US-Konzern Applied Materials zurückzuführen. Da dieser Kunde inzwischen selbst über eine Tochter als Systemlieferant im Markt auftritt, besteht das Risiko, dass der aktuelle Auftrag nicht mehr vollständig abgerufen wird. „Wir sind mit Applied Material im Gespräch wie es weitergeht“. Ob die Amerikaner zukünftig weitere Orders bei Manz platzieren, ist offen.

    Laut Hipp ist bisher von einer Trendwende für Equipment für die Solarindustrie nichts zu spüren. Auch das zweite Quartal verlief recht schwach. Der Odereingang dürfte auf ähnlichem Niveau wie in Q1 liegen. Problem ist unverändert die Finanzierung von Großprojekten. Für das zweite Halbjahr sieht Hipp dennoch Chancen weitere Aufträge zu erhalten. „Wir befinden uns in viel versprechenden Gesprächen, die uns optimistisch stimmen“, so Hipp. Besserung spürt das Unternehmen bei der Nachfrage aus der LCD-Industrie. „Hier hat sich die Stimmung ausgehend von Asien erheblich verbessert“. Im Gesamtjahr wird der Umsatz der Gesellschaft nichtsdestotrotz massiv einbrechen. Ein positives Ergebnis wird angestrebt. Garantieren kann Hipp dies angesichts des Umfeldes jedoch nicht. Um der Flaute entgegenzusteuern reagiert die Firma mit Kurzarbeit. Entlassungen sind weiterhin nicht geplant.

    Manz steht finanziell auf gesunden Beinen. In der Kasse schlummern rund 50 Millionen Euro Cash. Laut Hipp könnte das Geld für Zukäufe eingesetzt werden. Ziel sind neue Technologien und nicht der Kauf von Wettbewerbern. Selbst ein größerer Zukauf ist möglich. Für diesen Fall wäre dann eine Kapitalerhöhung auch nicht ausgeschlossen.

    Wir raten zunächst die Veröffentlichung der Zahlen für das erste Halbjahr abzuwarten. Dann könnte die Aktie nochmals abrutschen und günstiger zu haben sein. Insgesamt dürfte der Börse aber inzwischen auch bekannt sein, dass Manz in 2009 angesichts des Zahlenwerkes keinen Blumentopf gewinnen wird. Somit sollte die Aktie allmählich ihren Boden gefunden haben.

    Viele Grüße

    www.tradecentre.de


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    Verfasst von 2TradeCentre
    Solarzulieferer im Vorfeld der Zahlen Der Technologieanbieter für die Photovoltaik- und LCD-Industrie setzt auf einen neuen Geschäftsbereich. Fokus ist die industrielle Fertigung von Litihium-Ionen-Batterien. Haupteinsatzgebiet für diese Batterien sind vor allem Elektro- und …