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     1536  0 Kommentare Rezession weg - Aktien her?

    Die Finanzmärkte spielen „V-förmige Erholung“, die Stimmung bei den Entscheidungsträgern und sonstigen „Gurus“ wird immer besser. Zahlreiche Stimmungsindikatoren verbessern sich – zuletzt ist der ISM-Index der amerikanischen Einkaufsmanager wieder über 50 gestiegen und signalisiert damit Expansion. Gleichzeitig zeigen aber harte Makroindikatoren Ermüdungserscheinungen und die kritischen Stimmen mehren wieder. Wer hat recht?

    Die OECD hat jüngst ihre eigenen, aus dem Juni stammenden Prognosen nach oben revidiert. Jetzt wird damit gerechnet, dass die Erholung der Weltwirtschaft früher startet. Für die G7 wird jetzt ein negatives Wachstum in diesem Jahr von 3,7 % erwartet, zuvor hatte man mit minus 4,1 % gerechnet. Für 2010 wird weiterhin mit schwachem Wachstum gerechnet. Die EZB sieht Anzeichen einer Stabilisierung und nachlassendem Deflationsdruck. Für 2009 wird einer Kontraktion des BIP in der Euro-Zone zwischen 4,4 und 3,8 % gerechnet. In 2010 sollen es zwischen minus 0,5 und plus 0,9 % an Wachstum werden. Die Inflationsrate soll 2009 zwischen 0,2 und 0,6 % liegen, 2010 sollen es 0,8 bis 1,6 % werden.

    Die US-Wirtschaft nach Einschätzung von Richard Fisher, Präsident der Fed von Dallas, über einen langen Zeitraum hinweg nur schwach wachsen und hohe Arbeitslosenquoten verzeichnen. Die Unternehmen litten unter mangelndem Preisgestaltungsspielraum und schwacher Nachfrage. Sie dürften daher weiter ihre Finanzpläne straffen und Arbeiter entlassen.

    Die Banken des Euroraums soll im Zuge der Krise bis Ende 2010 rund 600 Mrd. Euro verlieren, sagt Jürgen Stark, Direktoriumsmitglied der EZB. Bisher sind es rund 300 Mrd. Euro. Die EZB warnt, das Gegenpartei-Risiko in der europäischen Bankenlandschaft sei erheblich. CDS-Kontrakte seien zunehmend in Händen weniger, großer Institutionen (oft anderen Banken) konzentriert. Stark äußerte sich zurückhaltend über die sich anbahnende Konjunkturerholung in der Eurozone: Nach kleineren Finanzkrisen habe es in der Vergangenheit vier bis fünf Jahre gedauert, bis die Wirtschaft zu ihrem Niveau vor der Krise zurückgekehrt sei.

    Kenneth Rogoff warnt vor einer neuen Krise, nach der Schuldenkrise stehe ein Kreditkrise an. Die Regierungen hätten sich bei dem Versuch, im Finanzsektor einen Boden einzuziehen, übernommen. Die hierzu aufgenommenen Schulden führten unweigerlich dazu, dass Staaten in massive Probleme kämen. Staatsbankrotte gebe es entweder direkt oder über Inflation.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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