Robert Shiller Superstar
Der Einzige, der nicht schief lag
Der „Deutsche Bank Prize in Financial Economics“ ist in diesem Jahr an den US-Ökonomen Robert Shiller vergeben worden. So lautet die Meldung in der Presse.
Doch bald danach kommt die Pointe.
In der Begründung liest man, dass die Jury damit ein Zeichen setzen und einen hervorragenden Ökonomen ehren wollte, der die moderne Theorie vertritt, das gesamte Rüstzeug des anerkannten Ökonomen beherrscht, aber dennoch nicht zum Mainstream gehört und sowohl im Jahr 2000 vor einer spekulativen Blase am Aktienmarkt als auch 2005 vor Übertreibungen am Immobilienmarkt gewarnt und in beiden Fällen Recht bekommen hat.
Und wo ist nun die Pointe?
Das war die Pointe!
Die Welt ist heute so irrwitzig geworden, dass man sich an den Irrwitz bereits gewöhnt hat. Man erkennt den Irrwitz also gar nicht mehr, da er längst zur Normalität mutiert ist.
Denn was bedeutet diese Preisverleihung eigentlich? Sie bedeutet, dass man einem Ökonomen dafür einen Preis verliehen hat, dass er das, was alle normalen Menschen gewusst haben, ebenfalls mitbekommen hat. Ökonomen bekommen heute also bereits einen Preis dafür, wenn sie in ihren Aussagen nicht völlig schief liegen.