checkAd

     2183  0 Kommentare Die Renaissance der Kernkraft – Uran im Fokus - Seite 2



    In die selbe Richtung geht auch eine Meldung aus Russland. Demnach hat das russische Parlament in der abgelaufenen Woche ein 4,4 Mrd. USD umfassendes Programm verabschiedet, mit dem in den nächsten 6 Jahren ein erneuter Anlauf zur Entwicklung einer neuen Generation an so genannten „Schnellen Brütern“ (Erläuterung siehe unten) auf den Weg gebracht werden soll. Die staatliche Firma Rosatom geht davon aus, dass die ersten Kernreaktoren dieser Bauart ab 2025 kommerziell genutzt werden können.

    Weniger gut läuft es derweil in Japan. Dort musste Mitte Juli 2007 das Kashiwazaki-Kariwa-Atomkraftwerk von Tokyo Electric Power Co. (TEPCO) alle 7 Reaktoren herunterfahren. Grund war ein Erdbeben der Stärke 6,8, dass die weltweit größte Atomkraftanlage ernsthaft beschädigte (wir berichteten ausführlich). In dieser Woche konnte mit Unit 6 nun der zweite der insgesamt 7 Reaktoren wieder den Betrieb aufnehmen. Nach nunmehr zweieinhalb Jahren seit den Erdstößen stehen mögliche Daten für einen Restart der übrigen 5 Reaktoren jedoch weiterhin in den Sternen.

    Hätten Sie’s gewusst?:

    Ein Brutreaktor ist ein Kernreaktor, der nicht nur zur Energiegewinnung, sondern gleichzeitig zur Erzeugung weiteren spaltbaren Materials dient.
    Dieser Reaktortyp wird Schneller Brüter genannt, weil bei der Kernspaltung in seinem Inneren schnelle Neutronen zum Umwandeln von Uran-238 in Plutonium 239 eingesetzt werden. Uran-238 ist schwieriger spaltbar, kommt aber in der Natur wesentlich häufiger vor als Uran-235. Führt man Neutronen dem Uran-238 zu, entsteht daraus Plutonium, welches leicht zu spalten ist. Nach heutigem Stand der Technik kann Natur-Uran im Schnellen Brüter etwa 60 mal besser ausgenutzt werden als in Leichtwasserreaktoren.

    Der "Schnelle Brüter" produziert also im laufenden Betrieb selbst das für die Kernspaltung notwendige Plutonium 239. Da Plutonium aber auch für die Herstellung von Atomwaffen gebraucht wird, ist der "Schnelle Brüter" eine Schnittstelle von "friedlicher" und militärischer Atomtechnologie. Das nie fertiggestellte, einzige deutsche Kraftwerk mit dieser Technik in Kalkar hatte eine Ladung von über einer Tonne dieses waffenfähigen Plutoniums im Reaktorkern.

    Die Auswirkungen eines Super-GAU des Schnellen Brüters liegen etwa fünfmal höher als bei anderen AKW-Typen, da es durch die hohen Plutoniummengen zu einer atombombenähnlichen Explosion kommen kann. Wohl auch gerade deshalb und wegen einer erhöhten Störanfälligkeit gibt es weltweit bislang nur Testanlagen mit der Brütertechnologie. Die fortgeschrittensten Forschungsprogramme für schnelle Brüter besitzen dabei Russland und die USA.

    Das Zitat der Woche:

    "Wenn irgendwo ein Trafo durchbrennt, muss man nicht gleich die ganze Atomkraft in Frage stellen." - Peter Ramsauer (* 10. Februar 1954 in Traunwalchen) ist seit dem 28. Oktober 2009 Bundesverkehrsminister im Kabinett Merkel II. 2005 bis 2009 war er Vorsitzender der CSU-Landesgruppe und Erster Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
    Ramsauer gebrauchte das obenstehende Zitat in seiner Funktion als CSU-Landesgruppenchef am 16. Juli in der „Passauer Neuen Presse“ zur Diskussion um die damaligen Pannen im südöstlich von Hamburg an der Elbe gelegenen Atomkraftwerk Krümmel.

    In diesem Sinne eine erfolgreiche Rohstoff-Woche!

    Die nächste Ausgabe der Rohstoff-Woche erhalten Abonnenten spätestens am Samstag, dem 06. Februar 2010.

    Abonnieren Sie die Rohstoff-Woche noch heute kostenlos unter http://www.rohstoff-woche.de!

    http://www.rohstoff-woche.de

    Wenn Sie die Rohstoff-Woche kostenlos per E-Mail erhalten möchten, können Sie sich hierzu auf unserer Website http://www.rohstoff-woche.de registrieren. Melden Sie sich noch heute kostenlos und unverbindlich an!

    Hinweis gemäß § 34 WpHG (Deutschland): Mitarbeiter und Redakteure der Rohstoff-Woche halten folgende in dieser Ausgabe besprochenen Wertpapiere: KEINE.

    Hinweis (Österreich): Die Autoren und Mitarbeiter der Rohstoff-Woche legen gemäß § 48f Abs. 5 BörseG offen, dass sie selbst an einzelnen Finanzinstrumenten, die Gegenstand der Analysen sind, ein finanzielles Interesse haben könnten.
    Seite 2 von 2



    Verfasst von 2Tim Roedel
    Die Renaissance der Kernkraft – Uran im Fokus - Seite 2 US-Präsident Obama machte in seiner Rede an die Nation an diesem Mittwoch nochmals deutlich, dass die Regierung der Vereinigten Staaten weiterhin stark auf die Energiegewinnung aus Kernkraft setzen wird. Obama stellte dabei heraus, dass die …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer