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    China  1302  0 Kommentare Platzt hier die nächste Immobilienblase?

    In den letzten Wochen war viel vom chinesischen Immobilienmarkt die Rede. Glaubt man einschlägigen Medienberichten, dann droht dort demnächst eine gigantische Blase zu platzen. 

    Demnach habe China die Wirtschaftskrise nur durch eine ausufernde Kreditvergabe bewältigt. Dieses billige Geld sei in Massen in Immobilien geflossen, und habe diesen Markt gewaltig aufgebläht. Inzwischen - so die westlichen Kommentatoren – könne der Immobilienmarkt gar nicht mehr anders, als demnächst zu implodieren – natürlich mit allen entsprechenden Konsequenzen. Chinas Wirtschaft stehe dementsprechend (wieder einmal) vor dem Zusammenbruch.

    Nun kann man es den Finanz-Community natürlich nicht verdenken, dass sie nach der Krise jetzt an allen Ecken und Enden der Welt „Überhitzungen“ und „Blasen“ wittert. Schließlich haben wir alle in den letzten Jahren gelernt, in solchen Kategorien zu denken, und sind hier auch entsprechend hellhörig geworden. Die Folgen einer solchen Entwicklung waren in den USA ja hinreichend zu besichtigen. 

    Dementsprechend wundert es auch niemanden, dass die globalen Investoren jetzt aus China in Scharen Reißaus nehmen. Gerade die Hongkonger Börse ist in den letzten Wochen stark unter Druck geraten; und die Aktien der von einer vermeintlichen Immobilienkrise besonders betroffen chinesischen Banken und Immobilienunternehmen sind am stärksten unter Druck geraten.  

    Dennoch glauben wir nicht, dass in China eine Immobilienblase entstanden ist. Und vor allem der Vergleich mit der Entwicklung in den Vereinigten Staaten oder in England hinkt gewaltig.

    Zunächst zu den Fakten: Chinas Immobilienverkäufe sind 2009 tatsächlich enorm gestiegen. Insgesamt wurden Wohnungen im Wert von umgerechnet 645 Milliarden Dollar verkauft, was einem Anstieg um 75 Prozent entspricht. Diese Entwicklung wurde von den Behörden gefördert, und von den Banken mit einer großzügigen Kreditvergabe unterstützt. In stark gefragten Metropolen wie Shanghai oder Shenzhen kam es dabei in luxuriösen Lagen unter Umständen zu Preissteigerungen von 30 bis 50 Prozent. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass es im vorangegangenen Krisenjahr 2008 zu einem deutlichen Preisrückgang gekommen war. Zudem sind diese Megacities für die Entwicklung in ganz China nicht repräsentiv. Der durchschnittliche Anstieg bei den Quadratmeterpreisen in städtischen Lagen allgemein befand sich nur bei 5,7 Prozent.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    China Platzt hier die nächste Immobilienblase? In den letzten Wochen war viel vom chinesischen Immobilienmarkt die Rede. Glaubt man einschlägigen Medienberichten, dann droht dort demnächst eine gigantische Blase zu platzen.  Demnach habe China die Wirtschaftskrise nur durch eine ausufernde …