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     7086  0 Kommentare Revolution auf dem Gasmarkt - Seite 2



    Kein Wunder, dass die großen Ölkonzerne mittlerweile mit Zukäufen und Übernahmen die Gasnachrichten beherrschen. Denn mit den neuen Quellen können sie ihre in den vergangenen Jahren teilweise kräftig geschrumpften Reserven wieder auffrischen und damit ihr Geschäftsmodell langfristig sichern - ein entscheidender Punkt auch im Wettbewerb mit den mächtigen Staatskonzernen aus der arabischen Welt, aus Venezuela oder China.

    Dafür greifen die Multis tief in die Tasche. Mitte März nickten die US-Kartellbehörden den bisher größten Übernahmedeal der neuen Gaswelt ab. Exxon Mobil schluckt für rund 41 Milliarden Dollar inklusive Schuldenübernahme den Erdgasrivalen XTO, der als Technologiespezialist für die Förderung unkonventionellen Gases gilt. Auch Wettbewerber wie Shell, BP und die britische BG Group haben sich im großen Stil mit dem Erwerb von Anteilen an US-amerikanischen Feldern ins Geschäft eingekauft.

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    Nutznießer sind die eher kleineren Entwickler der Gasquellen, die die Projekte in den vergangenen Jahren vorangebracht haben. Dazu zählen die an der Börse notierten Petrohawk Energy, Chesapeake Energy und Southwestern Energy, die an großen Feldern in Texas, Louisiana, Arkansas und Colorado beteiligt sind. An den Erdgasmärkten hat das Engagement den durch die Wirtschaftskrise ausgelösten Preisdruck auf das Erdgas noch erhöht. „Es gibt durch die unkonventionellen Qualitäten ein Überangebot am US-Gasmarkt“, sagt Commerzbank-Analystin Lambrecht. Das setzt die Förderer unter Druck. „Die durchschnittlichen Erschließungskosten liegen laut einer Studie der Interstate Natural Gas Association of America (INGAA) im Durchschnitt bei fünf Dollar je eine Million Btu, variieren aber von Projekt zu Projekt stark.“ Btu (British Thermal Unit) ist eine für Erdgas übliche Wärmeeinheit. Der Preis am US-Spotmarkt für Gas liegt derzeit allerdings mit 4,0 Dollar deutlich darunter.

    Die Unternehmen fahren deshalb die Bohrungen deutlich zurück. „Die anziehende Industrienachfrage sorgt aber für eine Aufhellung“, gibt Lambrecht ein wenig Entwarnung. Sie erwartet zum Herbst wieder US-Preise von sechs Dollar je Mio. Btu. Neben den derzeit wenig attraktiven Preisen lasten außerdem mögliche negative Umweltauswirkungen auf der neuen Gasfantasie. Denn für das Aufsprengen des Gesteins bei den Horizontalbohrungen werden große Wassermengen benötigt, die hinterher „belastet sind, aufbereitet und entsorgt werden müssen“, wie BGR-Experte Hilmar Rempel sagt. In den USA droht dies laut Medienberichten zu einem ernsten Problem zu werden, da die Förderunternehmen dem Wasser Chemikalien beimischen, die die Bakterien abtöten sollen, die sich durch die starke Erwärmung des Wassers im Prozess schlagartig vermehren. US-Kongress und Senat erwägen demnach, die Auflagen für Bohrgenehmigungen drastisch zu verschärfen. Explorationsexperten wie Halliburton und Schlumberger arbeiten deshalb mit Hochdruck an Lösungen zur Vermeidung der gefährlichen chemischen Zusätze.
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