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    Wochenausblick EURUSD und Dax

    Entscheidung durch die morgige Fed-Sitzung!

    Euro-Dollar:

    Mit deutlichen Zugewinnen beendete der Euro die letzte Handelswoche zum Dollar. Dabei startete die Gemeinschaftswährung bei 1,27 und erreichte am Montag knapp die 1,29, nachdem positive Konjunkturdaten aus China den Dollar auf breiter Front schwächten. Richtig Dynamik entfaltete der Euro dann jedoch am Dienstag, nachdem zunächst ein schwacher ZEW-Index die Gemeinschaftswährung unter Druck gebracht hatte. Daß der Euro dann über den wichtigen Widerstand bei 1,2915 steigen konnte, lag an einer erfolgreichen Anleihen-Auktion Spaniens: das Land mußte weniger Zinsen bezahlen als bei der Vorauktion, sodaß sich Befürchtungen über den Zustand der Euro-Peripherie erst einmal abschwächten. Die Überwindung der 1,2915 zog erwartungsgemäß weitere Käufer in den Markt und löste stopps aus, erst bei 1,3035 war der Aufwärtsschwung beendet. Nach einer Verschnaufpause am Mittwoch folgte dann am Donnerstag der nächste Schub: ohne relevante Nachrichten gelang der Sprung über die 1.3035, am Freitag vormittag erreichte die Gemeinschaftswährung dann das Wochenhoch bei 1,3160. Damit war jedoch der Bogen etwas überspannt, und es bedurfte nur einer kritischen Studie von Barclays zu Irland, um eine Korrektur einzuleiten. Im Bereich 1,3030 fing sich der Euro am Freitag wieder, am heutigen Montag gelingt zumindest kurzzeitig erneut der Sprung über die 1,31.

    Ohne Frage: fundamental ist der Anstieg der letzten Woche wohl kaum begründet. Ein wichtiger Treiber ist vermutlich die Erwartung der Marktteilnehmer, daß die Fed am morgigen Dienstag neue Maßnahmen beschließen wird, um die Konjunktur zu stützen. Was aber, wenn diese Entscheidung ausbleibt? Und selbst wenn die Fed weitere Maßnahmen ankündigen wird, ist die Frage zunächst einmal, welchen Umfang dieses erneute quantitive easing haben wird. Der Markt jedenfalls ist recht eindeutig long im Euro positioniert, sodaß die Chance auf Enttäuschung ziemlich groß ist.

    Charttechnisch ist der Euro - noch - im Long-Modus, allerdings sollte die Gemeinschaftswährung möglichst zeitnah das Topp bei 1,3160 überwinden. Im 30-Minuten-Chart könnte sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation andeuten, wobei die beiden Schultern im Bereich 1,3120 zu finden sind. Ein Anstieg über dieses Niveau würde diese Gefahr erst einmal eliminieren. Die Entscheidung aber wird wohl erst morgen mit der Fed-Entscheidung fallen, wobei morgen im Tagesverlauf auf die Anleihenauktion Irlands zu achten ist: ein positiver Verlauf würde dem Euro Schub verleihen. Dagegen wäre ein nachhaltiger Bruch der 1,3030 ein schlechtes Omen, erstes Ziel wäre dann die 1,2915. Fiele auch diese Marke, würden dem Euro schwere Zeiten bevorstehen, zumal immer wieder mit Hiobsbotschaften aus der Euro-Peripherie zu rechnen ist.

    Dax:

    Anders als der Euro konnte der Dax die letzte Woche nicht positiv abschließen. Nach einem Start in Sichtweite der 6300er-Marke pendelte der Dax bis zum Hexensabbat am Freitag in einer engen Range zwischen 6225 und 6289 Punkten. Diese nervende Seitwärtsbewegung war vermutlich bedingt durch den Hexensabbat am Freitag, bei dem ein Tauziehen mit ausgeglichenen Kräften hinter den Kulissen statt gefunden haben dürfte. Erst am Freitag kam dann Bewegung auf: die Sorgen über Irland ließen den Dax impulsiv unter 6200 Punkte fallen. Zwar konnte der deutsche Leitindex auf X-Dax-Basis wieder knapp über diese Marke steigen, doch überraschte die Schwäche angesichts der US-Indizes, die sich im Handelsverlauf sogar ins Plus retteten. Am heutigen Montag kann sich der Dax mit den bullischen US-Indizes wieder im Bereich 6300 einpendeln.

    Dennoch: es hat den Anschein, als würde knapp über der 6300 eine Menge Abgabebereitschaft existieren, sodaß auf diesem Niveau der Dax "gedeckelt" scheint. Selbst die "China-Ralley" am Montag (nach den Daten aus dem Reich der Mitte) trug nicht allzu weit.

    A propos China: dort hat sich die Regierung ein lustiges System ausgedacht, um den Banken die dringend benötigte Liquidität zuzuführen: man gründet einen Staatsfond, der Anleihen emittiert, die wiederum von den chinesischen Banken gekauft werden. So entstehen flugs neue Vermögenswerte - auf dem Papier! Ähnliche Taschenspielertricks haben das chinesische Bankensystem Ende der 90er-Jahre schon einmal gut dastehen lassen, inzwischen aber ist der Verschuldungsgrad weiter gestiegen. Es sind ja insbesondere die chinesischen Provinzen, die massiv (bei den staatlich kontrollierten Banken) verschuldet sind, insofern ist das Triumpfgeheul der westlichen Kommentatoren, wonach China so viele Devisenreserven habe, eben nur die halbe Wahrheit. Es braucht jetzt nur einen kleinen Funken, der das entzündbare Gemisch zur Explosion bringt, zum Beispiel fallende Immobilienpreise. Die nächste große Krise - hier wiederholen wir uns - wird daher von China ausgehen.

    Für den Dax kurzfristig entscheidend dürfte aber die morgige Fed-Sitzung sein. Sollte die Notenbank keine Liquiditätsspritzen beschließen oder in Aussicht stellen, könnte es eng werden für die Aktienmärkte. Andererseits wäre ein nennenswerter Eingriff eine Steilvorlage für die nach Liquidität dürstenden Aktienmärkte. Hier ist also alles möglich - auch das Gegenteil davon!

    Wir sehen die Bewegung vom letzten Freitag, sprich als der Dax nach dem Aufwärtsgap eine massive rote Kerze zeigte, als Warnsignal. Es kündigt sich offenkundig eine größere Bewegung an, und wir gehen davon aus, daß diese Bewegung nach unten führen wird. Lediglich ein dynamisches Überschreiten des Jahreshochs bei 6387 Punkten würde dieses Szenario hinfällig werden lassen. Auftakt einer solchen Korrektur wäre das diesmal nachhaltige Unterschreiten der 6200er-Marke, mit einem ersten Kursziel bei 6060 Punkten.

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    Viel Erfolg in der Umsetzung wünscht Ihnen
    Markus Fugmann



    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
    Wochenausblick EURUSD und Dax Entscheidung durch die morgige Fed-Sitzung! Euro-Dollar: Mit deutlichen Zugewinnen beendete der Euro die letzte Handelswoche zum Dollar. Dabei startete die Gemeinschaftswährung bei 1,27 und erreichte am Montag knapp die 1,29, nachdem positive …