Schwellenmärkte
SJB FondsPortrait. GAF Emerging Markets High Value.
Die Differenzierbarkeit zwischen einer Value- und Growth-Strategie ist im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig: Informationseffizienz und Liquidität. Auf Basis seiner langen Markterfahrung hat Michael Keppler für die FondsKonstruktion des GAF Emerging Markets High Value (ISIN LU0047906267) daraus seine Schlüsse gezogen: „Die Länderallokation tendiert zu einer Gleichgewichtung der Märkte“, so der FondsManager. „Als Konsequenz haben kleinere Märkte einen größeren Anteil, als nach der Gewichtung gemäß Marktkapitalisierung wie im MSCI Emerging Markets.“ Damit taucht der Schwellenländerfonds auch in abgelegenen Gewässern nach Perlen.
Der Mut, auch unbekanntes Gebiet zu erforschen, zahlt sich aus. Seit seiner Auflage am 13. Dezember 1993 erzielte der Aktienfonds per 23. Dezember 2010 bisher eine durchschnittliche Wertentwicklung von +7,97 Prozent p.a. Das sind 0,94 Prozentpunkte p.a. mehr als sein Vergleichsindex MSCI Emerging Markets. Zu verdanken hat der Fonds seinen Erfolg der strikten Investmentphilosophie Kepplers. Als der gebürtige Deutsche in den 1980ern nach New York ging, stieß er auf das Konzept des „Value Investing“, das Benjamin Graham 1934 in seinem zusammen mit David L. Dodd herausgegebenen Buch „Security Analysis“ vorgestellt hat. Seit 1992 setzt er die Kernidee der beiden Wirtschaftswissenschaftler – die so genannte „Margin of Saftey“ – in seiner eigenen Anlagefirma Keppler Asset Management konsequent um. So auch beim Emerging Markets High Value.
FondsEntwicklung. Übersichtlich.
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Seit nahezu 17 Jahren behauptet sich der Emerging Markets High Value mittlerweile in der FondsWelt. In dieser Zeit hat er schon so einige Aufs und Abs an den Börsen der Schwellenländer erlebt und auch überlebt. Den ersten großen Auftrieb erhielt der Fonds 1996 und 1997. In Folge der Liberalisierung der Finanzsektoren asiatischer Staaten entstand ein Kreditboom. Das Wachstum des Kreditvolumens lag im Durchschnitt 8 bis 10 Prozent über den Wachstumsraten des BIPs. Ein immer größerer Teil der Kredite wurde dabei zum Kauf von Aktien und Immobilien eingesetzt. Folge: Ein starkes Anziehen der Aktienkurse und der Immobilienpreise. Der Fonds profitierte und legte in den beiden Jahren im Durchschnitt um +13,28Prozent p.a. zu. Allerdings basierte die rasante Rallye in den asiatischen Schwellenländern nicht auf robusten, fundamentalen Daten. Aufgrund der guten Kursentwicklung an den Kapitalmärkten fühlten sich die asiatischen Banken sicher und vergaben weiter blind Kredite. Dieses Kapital floss wiederum in Aktien und Immobilien. Es entstand eine spekulative Blase. Ende 1997 lag der Anteil der durch Immobilien besicherten Kredite in Thailand, Indonesien und Malaysia zwischen 25 und 40 Prozent. Und als es knallte, bebten nicht nur in aufstrebenden Volkswirtschaften in Fernost die Märkte. Voller Verunsicherung zogen viele Investoren ihr Kapital aus den Schwellenländern ab. Diesem Sog konnte sich der Emerging Markets High Value nicht entziehen und verlor 1998 -40,46 Prozent. Nur langsam erholte sich der Fonds von diesem Absturz.