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    China  883  0 Kommentare Erholungs-Rallye in Sicht

    Die Aktien an den chinesischen Inlandsbörsen (Shanghai/Shenzhen) entwickelten sich 2010 deutlich unterdurchschnittlich. Dies hatte auch einen guten Grund: Die Anleger wurden Zeuge zahlreicher Regierungsmaßnahmen, die die Inflation und das Geldmengenwachstum drosseln sollten. Und der Markt fürchtet Straffungsmaßnahmen und Leitzinserhöhungen wie die Pest.

    Aus Sicht der meisten Investoren stehen China (und andere schnell wachsende Schwellenländer) aktuell vor einem schwierigen Dilemma: Das hohe Wachstum hat dafür gesorgt, dass auch die Inflation zuletzt stärker gestiegen ist als im Westen. Darauf müssen diese Länder mit höheren Leitzinsen und anderen Drosselungsmaßnahmen reagieren. Die Gegenmaßnahmen könnten aber wiederum das dortige Wirtschaftswachstum abdämpfen.

    Speziell China reagiert seit über einem Jahr sehr entschlossen auf den steigenden Preisdruck. Der Leitzins wurde mehrmals erhöht, und befindet sich aktuell bei 6,06 Prozent. Daneben setzt Peking vor allem bei den Mindestreservesätzen der Banken an, womit die sehr hohe Kreditvergabe eingegrenzt werden soll. Spezielle Interventionen – etwa im boomenden Immobilienmarkt – rundeten das antiinflationäre Maßnahmenpaket ab. Dies alles macht deutlich, dass Chinas Wirtschaftslenker die inflationären Tendenzen außerordentlich ernst nehmen. Wie allerdings wird das Wirtschaftswachstum auf die fortdauernden Drosselungsmaßnahmen reagieren?

    Zumindest im Rückblick kann Entwarnung gegeben werden. Zahlreiche Beobachter hatten für China bereits für 2010 eine „harte Landung“ prognostiziert, die aber in jeder Hinsicht ausblieb. Trotz der vielfältigen Drosselungsmaßnahmen lag Chinas Wirtschaftswachstum 2010 bei robusten 10,3 Prozent. Der Anstieg bei den Verbraucherpreisen wiederum konnte im Januar wieder auf unter 5 Prozent gedrückt werden, nachdem er im November bereits bei 5,1 Prozent gelegen hatte. Da der Großteil der Inflation durch steigende Nahrungsmittel- und Rohstoffpreise verursacht wurde, ist damit zu rechnen, dass sich der Preisdruck 2011 zumindest verlangsamen wird.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    China Erholungs-Rallye in Sicht Die Inflationssorgen in China erinnern an das Jahr 2004, das im Nachhinein eine hervorragende Einstiegsgelegenheit bot. In den darauf folgenden Jahren legte der Shanghai Composite Index eine Rallye von fast 500 Prozent hin.