Angebotsdefizit von 377.000 Tonnen
Kupferproduzenten müssen sich neue Regionen erschließen
Die weltweite Kupferproduktionsindustrie muss in neue Regionen expandieren, wenn es den Produzenten gelingen soll, das Angebot wieder auf das Niveau der anhaltend hohen Nachfrage zu bringen. Zu diesem Schluss kommt die Studie einer Expertengruppe aus Chile, dem weltweit größten Kupferproduzenten.
Bislang habe die Branche nur schwerfällig auf den Rekordpreis beim Kupfer reagiert, erklärte einem Bloomberg-Bericht zufolge das chilenische Center for Copper & Mining Studies in einem aktuellen Bericht. Als Grund für die zögerliche Reaktion führen die Experten sinkende Erzgehalte, immer tiefer reichende Minen und höhere Kosten an.
Der weltweite Kupfermarkt sehe sich im laufenden Jahr einem Angebotsdefizit von 377.000 Tonnen an, hieß es von der International Copper Study Group, da die Nachfrage, angeführt vor allem von China und anderen aufstrebenden Volkswirtschaften, das Angebot deutlich übertreffe.
Da es sich beim Bergbau um eine langfristig orientierte Branche handele, brauche man mehr Zeit, um ein neues Gleichgewicht im Kupfermarkt herzustellen, so das Center for Copper & Mining Studies weiter. Bis 2015 würden zusätzliche 2,1 Mio. Tonnen an Kapazität benötigt. Der Kupferpreis hatte an der London Metal Exchange im Februar ein Rekordniveau von 10.190 USD pro Tonne erreicht, nachdem er im vergangenen Jahr 30% zugelegt und sich 2009 mehr als verdoppelt hatte.
Die Ansicht der Experten ähnelt der Ansicht des drittgrößten Bergbaukonzerns weltweit Rio Tinot. Neues Angebot hänge besonders davon ab, dass neue, noch nicht weit fortgeschrittene Projekte in Angriff genommen würden und die Unternehmen sich auch in Regionen mit einem höheren Länderrisiko engagieren würden, hieß es von Rio Tinto bereits im Oktober 2010.
Kupfer wird in Rohren und Draht verwendet. Die Nachfrage ist stark gestiegen, da China seine Infrastruktur stark ausbaut und Konsumenten aus anderen Emerging Markets immer mehr technische Geräte kaufen. Die Nachfrage der chinesischen Stromindustrie beispielsweise dürfte im laufenden Jahr um 5% steigen, während die Nachfrage von der Transportbranche sogar um bis zu 10% zulegen sollte, erläuterte der International Wrought Copper Council.
In den vergangenen fünf Jahren habe es erhebliche Produktionsenttäuschungen in der globalen Kupferbanche gegeben, vor allem auf Grund sinkender Erzgehalte, Strom- und Wasserknappheit und extremen Witterungsbedingungen, führte die UBS AG in einem Bericht vom 18. Mai aus. Das habe dazu geführt, dass viele Minefirmen sich auf Fusionen und Akquisitionen konzentrieren, statt neue, potenzielle Produktionsstandorte zu entwickeln.
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