Bergbau in Sachsen

Proto Resources will Deutschland-Projekt von Deutsche Rohstoff kaufen

Die Bergbauindustrie in Deutschland steht nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Dennoch gibt es trotz des absehbaren Endes der Steinkohleindustrie hierzulande einige interessante Explorationsprojekte, unter anderem in Ostdeutschland. Eines davon könnte in der kommenden Zeit den Besitzer wechseln.

Proto Resources & Investments (WKN: A0LBT8) hat sich mit der Deutsche Rohstoff (WKN: A0XYG7) auf einen Optionskaufvertrag für das Bergbaulizenzgebiet „Granulitgebirge” in Sachsen geeinigt. Drei Monate hat der australische Konzern nun Zeit, das Lizenzgebiet und die vorliegenden Daten genauer zu evaluieren. Für die Option zahlt Proto Resources & Investments einen Betrag von 0,04 Millionen Euro. Wird die Kaufoption nach Ende der Detailprüfungsfrist gezogen, sind weitere 0,16 Millionen Euro fällig.

Deutsche Rohstoff wird zugleich die entsprechende Lizenz für das Gebiet verlängern – diese läuft im August dieses Jahres aus. Das Gebiet zieht sich östlich und nördlich von Chemnitz entlang und umfasst rund 600 Quadratkilometer. Auf dem Areal sind sowohl bekannte Vorkommen von Rohstoffmineralisierungen vorhanden als auch ein früheres Bergwerk. Hier wurden zu DDR-Zeiten Nickel und Kobalt abgebaut.

In der Region liegt auch das Projekt Kiefernberg von Deutsche Rohstoff, das Teil des Deals ist. Hier hat der Entry-Standard-notierte Rohstoffkonzern in den vergangenen drei Jahren umfangreichere Bodenuntersuchungen vorgenommen. Zudem habe man eine Studie zur Aufbereitbarkeit des Nickelerzes anfertigen lassen. Die Ergebnisse haben das Unternehmen allerdings zu der Einschätzung kommen lassen, dass auf dem Gebiet ein wirtschaftlicher Abbau bei den aktuellen Preisen von Nickel nicht zu erwarten sei. Im Konzernabschluss für das Jahr 2010 hat man daher den Bilanzwert der Lizenz komplett abgeschrieben. Für die Deutsche Rohstoff bedeutet der Optionsvertrag daher zusätzliche außerordentliche Gewinne, wenn auch kleinerer Art.

Die australische Proto Resources & Investments dagegen scheinen die bisherigen Ergebnisse von Deutsche Rohstoff nicht abzuschrecken. Es ist das zweite Nickel-Kobalt-Entwicklungsprojekt der Company. Alles in allem geht die Gesellschaft aus „down under" davon aus, dass Kiefernberg eine „Blaupause" des Proto-Flaggschiffprojektes „Barnes Hill" in Tasmanien werden kann. Das bedeutet auch, dass man dort ebenfalls die unternehmenseigene, neuartige Nickelproduktionstechnologie einsetzen wird, die nach Ansicht des Unternehmens die Produktionskosten soweit senken dürfte, dass eine wirtschaftliche Förderung möglich sein sollte. Unterstützend wirkt darüber hinaus auch die Infrastruktur vor Ort, Straßen und Elektrizität sind nur wenige hundert Meter entfernt und damit für die üblichen Verhältnisse von Rohstoffprojekten direkt vor der Haustür.

Man will sich zunächst vor allem auf das Kiefernberg-Projekt konzentrieren, teilt das Unternehmen mit. Ziel ist es dabei, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Beak Consultants GmbH die zur Zeit des DDR-Bergbaus gewonnenen Daten aufzubereiten, sodass die gefundenen Mineralisierungen gemäß Regelungen des Joint Ore Reserves Committee, kurz JORC, als „measured resources” ausgewiesen werden können. Erste Arbeiten an der Aufbereitung der bisherigen Untersuchungen in dem Gebiet haben bereits begonnen.

 

 

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