Rohstoffe
Goldpreis: Kaum zu stoppen
In den meisten Vermögensklassen dominiert derzeit eine tendenziell pessimistische Stimmung – Gold glänzt jedoch weiterhin.
Der Vertrauensverlust beim Dollar lässt sich besonders gut am Dollarindex ablesen. Er vergleicht nämlich den Greenback mit sechs anderen wichtigen Währungen und befindet sich nach dem gestrigen
Kurssturz auf dem tiefsten Niveau seit Anfang Mai. Sollten die USA ihre Top-Bonität (AAA) verlieren, drohen laut Angaben von Anleihenexperten Mehrkosten von 100 Mrd. Dollar pro Jahr bei der
Finanzierung des Schuldenbergs. In einem solchen Umfeld dürften die Zuflüsse am Goldmarkt eher zu- als abnehmen. Trotz der seit über zehn Jahre andauernden Goldhausse, ist der Depotanteil von Gold
bei vielen Durchschnittsverdienern immer noch relativ gering. Und auch das aktuelle Zinsniveau ist weit davon entfernt, mit Blick auf die Opportunitätskosten ein Problem darzustellen. Selbst im
Falle deutlich anziehender Zinsen werden sich Investoren verstärkt fragen müssen: Ist eine Staatsanleihe tatsächlich attraktiver als das gelbe Edelmetall? Sobald die ersten Staaten zahlungsunfähig
werden sollten, dürfte die Antwort mit großer Wahrscheinlichkeit „Nein“ lauten.
Am Mittwochnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit anziehenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 7,80
auf 1.624,60 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Stürmische Zeiten voraus
Derzeit bewegt sich der Ölpreis zwar nicht sonderlich stark, dies könnte sich in den kommenden Tagen durchaus ändern. Zum einen befindet sich sowohl WTI als auch Brent in charttechnischen
Unterstützungszonen. Ein Abprallen bzw. Überwinden dieser Hürden könnte chartinduzierte Käufe oder Verkäufe nach sich ziehen. Aus fundamentaler Sicht steht kurzfristig allerdings vor allem der für
16.30 Uhr erwartete EIA-Wochenbericht auf dem Radar der Marktakteure. Bei etwas längerem Betrachtungshorizont könnte ein drohender Hurrikan im Golf von Mexiko für einen Preissprung beim Öl sorgen.
Laut Nationalem Hurrikanzentrum verfügt das aktuelle Sturmtief in der Region über eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent, zum Hurrikan zu mutieren.
Am Mittwochnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 1,06 auf 98,53 Dollar,
während sein Pendant auf Brent um 0,57 auf 117,71 Dollar zurückfiel.
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