Rohstoffe
Goldpreis: Refugium für Angsthasen
Verkehrte Welt – Obwohl die erholten Aktienmärkte eine nachlassende Risikoaversion nahelegen, geht es mit dem Goldpreis spürbar nach oben.
Die Herabstufung der Bonität italienischer Staatsanleihen durch die Ratingagentur S&P sowie der schwache Dollar dürfte die Anleger zu weiteren Käufen animiert haben. Während Währungen und
Staatsanleihen lediglich Zahlungsversprechen mit niedrigem Materialwert darstellen, hat Gold deutlich mehr zu bieten. Derzeit werden bei den Käufern die Aspekte Vermögens- und Inflationsschutz
besonders großgeschrieben. Analysten sind nicht minder begeistert. Auf der jährlichen Konferenz der London Bullion Market Association, welche dieses Jahr in Montreal stattfindet, führte die
Nachrichtenagentur Bloomberg eine Umfrage unter 16 Experten durch. Bis zum Ende des Jahres soll der Goldpreis die Marke von 2.038 Dollar schaffen und im nächsten Jahr dann auf in der Spitze 2.268
Dollar ansteigen. Niedrige Zinsen und die ausufernde Staatsverschuldung dies- und jenseits des Atlantiks lassen das gelbe Edelmetall in einem strahlenden Licht erscheinen. Lediglich die technisch
überkaufte Situation führt bei einigen Anleger zur Zurückhaltung.
Am Dienstagnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit anziehenden Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um
13,40 auf 1.792,30 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Schlechte Daten verpuffen
Am Nachmittag gab es in den USA Neuigkeiten zum Immobilienmarkt. Die Zahl der Baubeginne fiel schlechter als erwartet aus. Anstatt einer prognostizierten Zahl von 592.000 (Quelle:
Bloomberg-Umfrage) fiel die tatsächliche Zahl mit 571.000 erheblich niedriger aus. Heute beginnt zudem die zweitägige Sitzung der US-Notenbank Fed, welche an den Finanzmärkten mit großer Spannung
erwartet wird. Ob es zum dritten Mal zu quantitativen Unterstützungsmaßnahmen kommen wird, soll am Mittwochabend kommuniziert werden. Bis dahin dürfte die Nervosität der Marktakteure relativ hoch
bleiben.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (Oktober) um 0,51 auf 86,21
Dollar, während sein Pendant auf Brent (November) um 1,10 auf 110,24 Dollar anzog.
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