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    Zertifikate  1394  0 Kommentare Scope: Auf die Zins-Entwicklung kommt es an

    Investments, die regelmäßig Zinsen abwerfen, sind bei Anlegern beliebt - dies ist ein Grund für den Erfolg von Strukturierten Anleihen. Womit die Produkte außerdem punkten können: Zum Laufzeitende ist das Kapital geschützt und ein Aktienrisiko ist meist nicht vorhanden. Je nach Ausgestaltung sind sie dennoch für unterschiedliche Anleger geeignet. Insbesondere die Markterwartung bezüglich des Zins-Umfeldes spielt eine entscheidende Rolle. Wir stellen einige Beispiele vor.

    Auf dem deutschen Derivate-Markt vereinen Strukturierte Anleihen inzwischen das höchste Volumen auf sich. Beliebtester Basiswert ist dabei der Euribor. Er zeigt den Zinssatz an, zu dem sich Banken im Euroraum untereinander Geld leihen. Zumeist nutzen Emittenten den 3-Monats-Euribor. Aktuell notiert dieser knapp über dem Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) bei 1,6 Prozent. Eine einfache Partizipation am Euribor wäre damit wenig attraktiv. Deshalb sind die Zertifikate in der Regel mit unterschiedlichen Strukturen ausgestattet. Welche der Anleger wählen sollte, hängt von seiner Markterwartung bezüglich der Zinsen ab.

    Szenario 1: Zinsen steigen
    Die EZB sieht sich aktuell wieder mit ihrem „klassichen Problem“ konfrontiert: Wirkt sich die Staatsschuldenkrise auf die Konjunktur aus, sollte diese nicht zusätzlich durch höhere Zinsen belastet werden. Auf der anderen Seite sind Inflationsgefahren in Sicht. Wegen teurer Energie sind die Verbraucherpreise in Deutschland im September bereits so stark gestiegen wie seit drei Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 2,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Anleger, die davon ausgehen, dass die Leitzinsen als Kampfansage gegen die Teuerung angehoben werden, finden diese Meinung in „Floored Floatern“ umgesetzt. Ohne Obergrenze ist eine Partizipation am Zinssatz möglich und für den Fall, dass dieser nicht steigt, bleibt immerhin ein Mindestzins. Bei einem aktuellen Zeichnungsprodukt der RBS (ISIN: DE000RBS0A99) erhalten Anleger bis zum Laufzeitende in fünf Jahren zum Beispiel mindestens 3,25 Prozent p.a., auch wenn der Euribor nicht vom Fleck kommt.

    Szenario 2: Unveränderte Zinsen
    Doch beurteilen die meisten Marktteilnehmer die Argumente für anziehende Zinsen momentan als zu schwach. In der Klemme zwischen Konjunkturschwäche und Inflation hat auch die EZB in ihrer letzten Sitzung den Zinssatz bei 1,5 Prozent unverändert belassen.
    Eine interessante Möglichkeit, um die daraus resultierenden weiterhin schwachen Zinskonditionen für Anleger aufzupeppen, sind Zertifikate, die den Zinssatz hebeln. Die Partizipationsrate bei einem „Geldmarktsprinter“ (ISIN: DE000BC0AZV7), den Barclays zur Zeichnung anbietet, beträgt zum Beispiel 200 Prozent. Die meisten „Sprinter“ sind allerdings zudem mit einem Cap ausgestattet. Im vorliegenden Beispiel beträgt der Maximalzins 5,0 Prozent p.a. Deshalb sollten tatsächlich nur Anleger zugreifen, die nicht mit starken Zinserhöhungen rechnen. Von einem Euribor über 2,5 Prozent profitiert der Anleger nicht weiter.

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    Sasa Perovic
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Sasa Perovic
    Zertifikate Scope: Auf die Zins-Entwicklung kommt es an Strukturierte Anleihen sind beliebt. Ein Aktienrisiko gehen Anleger mit den Produkten meist nicht ein. Sie sollten sich jedoch eine Meinung zur Entwicklung des Zins-Umfelds bilden.

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