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    Smart Investor Weekly 45/2011  1377  0 Kommentare Von Menschen, Messen – und Märkten

    Zum siebten Mal öffnete dieses Jahr die Edelmetalmesse in der ehemaligen Radsporthalle auf dem Münchner Olympiagelände ihre Pforten. Doch zwischen der ersten Veranstaltung 2005 und der diesjährigen liegen Welten. Ähnelte die damalige Veranstaltung noch dem Treffen einer kleinen, eingeschworenen Gemeinde, die von der „Außenwelt“ in der Regel überhaupt nicht wahrgenommen wurde, so platzte die Münchner Eventarena dieses Jahr aus allen Nähten (dies tat sie allerdings bereits die letzten beiden Jahre).

     

    Wenig Vertrauen in Euro-Rettungsversuche

    Zweifelsohne ist die Basis derer, die sich für Edelmetall interessieren, deutlich breiter geworden. Der klassische Goldbug war natürlich nach wie vor in großer Zahl vertreten, aber es fanden sich auch viele Besucher im Publikum, die noch vor wenigen Jahren die Stabilität unseres Finanzsystems kaum in Zweifel gezogen hätten. Kritische Stimmen zum Thema Gold suchte man bis auf den Vortrag von Markus Mezger (Tiberius Asset Management) vergebens. So mancher Referent wartete jedoch mit atemberaubenden Kurszielen auf. Kein Wunder also, dass manche Kollegen der Mainstreampresse sich an die Zeiten des Neuen Marktes erinnert fühlten und den Goldpreis in einer Blase wähnen. Allerdings ist es so, dass die preistreibenden Faktoren ja nach wie vor nicht aus der Welt sind, vor allem aber verleitet der bereits seit 10 Jahren steigende Nominalpreis des Goldes zu Fehlinterpretationen: Gold steigt eigentlich nicht, vielmehr sind es die Papierwährungen, die ihre Kaufkraft dramatisch verlieren. Nicht umsonst sprach der amerikanische Bankier J.P. Morgan davon, dass „Gold Geld sei und nichts anderes!“ Mehr zum Thema „Gutes Geld“ können Sie übrigens in unserer gleichnamigen Sonderausgabe lesen.

     

    Noch keine Blase

    Noch sind wir aber nicht in der absoluten Euphoriephase angekommen. Dazu sind die Pressekommentare zu verhalten, die Probleme dies und jenseits des Atlantiks nicht gelöst (wie sollten sie auch?) und die einzige Antwort der Politik auf die Schuldenkrise ist: noch mehr Schulden! Vor allem diese Haltung, da waren sich die meisten Vortragenden einig, wird schließlich die finale, exponentielle Bewegung in den kommenden Jahren auslösen. Die spannende Frage ist natürlich: Was passiert dann? Hierauf hörte man in München verschiedenste Positionen: Endzeitszenarien wurden genauso diskutiert wie der simple Beginn eines neuen Zyklus. Auch die Ansicht, dass Gold am Ende wieder Teil des offiziellen Finanzsystems werden wird, wurde nicht selten vertreten. In jedem Fall wird es in nicht allzu ferner Zukunft wieder an der Zeit sein, seine Goldbestände zu reduzieren. Noch allerdings gilt es, in die Sicherheit des gelben Metalls zu vertrauen – das Edelmetall ist schließlich einer der ganzen wenigen Assets, die kein Ausfallrisiko aufweisen.

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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 45/2011 Von Menschen, Messen – und Märkten Vergangenes Wochenende strömten wieder zahlreiche Besucher auf die 7. Edelmetall- und Rohstoffmesse in München. Unterdessen schwanken die Märkte weiter zwischen Euphorie und Angst.