High-Techs
Q-Cells: Morgen wird ein heißer Tag
In den vergangenen vier Wochen vollzog die Q-Cells-Aktie eine regelrechte Achterbahnfahrt. Morgen gibt es aktuelle Quartalszahlen.
In der Spitze hatte sich der als Pleitekandidat gehandelte Solarwert Q-Cells in diesem Zeitraum von unter 0,50 auf 1,55 Euro verteuert, nachdem das Unternehmen zwei Investoren
gefunden hat, die sich am Bau von Europas größtem Solarpark in Brandenburg beteiligen möchten. Im Zuge dieser positiven Überraschung soll es dann zu massiven Short-Eindeckungen (Short-squeeze)
gekommen sein. Diese Käufe waren allerdings alles andere als von nachhaltiger Natur. Auf die vermeintliche Euphorie folgte dann die Ernüchterung. Zeitweise rutschte der „Noch-TecDAX-Wert“ sogar
wieder unter die Marke von einem Euro.
An der Unberechenbarkeit der Aktie dürfte sich mittelfristig kaum etwas ändern. Erhebliche Probleme bei der Einschätzung des Unternehmens scheinen auch die Analysten zu haben. Einheitlich schlägt
das Pendel zwar in Richtung „Verkaufen“ aus, bei den prognostizierten Kurszielen gibt es allerdings erhebliche Diskrepanzen. Während die Analysten der UBS in diesem Zusammenhang einen Wert von 0,30
Euro angeben, liegt das Kursziel der Commerzbank-Analysten bei atemberaubenden 4,50 Euro je Aktie. Wichtig: Zum Kauf empfiehlt derzeit kein Analyst das Papier – angesichts der Horrorzahlen der
vergangenen beiden Quartale ist dies wenig verwunderlich.
Massive Umsatz- und Ergebniseinbußen
Im ersten Quartal gab es gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode ein Umsatzminus von 46,1 Prozent auf 125,1 Millionen Euro zu beklagen, wobei sich das Vorsteuerergebnis (EBT) von plus 4,1 in
minus 31,9 Millionen Euro wandelte. Auch im zweiten Quartal war von Besserung keine Spur. Die Umsätze ermäßigten sich um 22 Prozent auf 441,1 Millionen Euro der Vorsteuerverlust (EBT) lag bei 395,8
Millionen Euro. Als besonders beängstigend stellt sich aber vor allem der Abfluss der liquiden Mittel dar, die Ende Dezember 2010 noch bei komfortablen 473,9 Millionen Euro lagen. Ende Juni war
lediglich ein Wert von 169,5 Millionen ausgewiesen worden. Aus fundamentaler Sicht deuten die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen auf enorme Probleme hin. Ob der am 3. November angekündigte
Bau des „Photovoltaik-Kraftwerks der Superlative“ den Turnaround ermöglicht, darf bezweifelt werden. Starke Kursreaktionen könnte das morgige Update der Quartalszahlen generieren.
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