checkAd

    Smart Investor Weekly 46/2011  1944  0 Kommentare Über Macho Silvio – und eine Fake-SKS

    Gemeint sind natürlich Basis-Punkte bei der Verzinsung ihrer Staatsanleihen. Doch das Personalkarussell in den europäischen Metropolen löst das Problem nicht, wie die jüngste Härtefall-Entscheidung in Rom zeigt: Als Silvio Berlusconi noch nicht zurückgetreten war, kletterten die Zinsen für italienische Staatsanleihen auf immer neue Höhen. Und da blieben sie auch nach Rücktrittsankündigung und Rücktritt. Und was hat sich eigentlich an der Situation in Griechenland nach dem Papandreou-Rücktritt geändert?

    Lösung in Sicht?
    Die Personalwechsel sind nicht Teil einer Lösung, sondern sie machen nur deutlich, dass mittlerweile eine Lösung weiter denn je entfernt liegt. Es wird der Eindruck erweckt, – oder zumindest versucht, ihn zu erwecken – dass durch neue Köpfe an den Schaltstellen Rettung für die Länder möglich sei. Dass also zum Beispiel Italien ohne Schuldenschnitt gerettet werden könnte, wenn denn nur die Vorgaben der EU, der Troika oder von wem auch immer, umgesetzt und Sparprogramme und Steuererhöhungen nur hart genug durchgesetzt würden. Doch das ist schlicht und einfach nicht der Fall. Siehe Zinsen für Italiens Staatsanleihen.

    Die gesamte Absurdität des Systems wird bei Betrachtung der Regeln für die Eigenkapital-Unterlegung der Banken bei Investitionen in Staatsanleihen deutlich. Denn nach derzeitigem Stand müssen Banken Staatsanleihen nicht mit Eigenkapital unterlegen, da sie offiziell als „risikofrei“ gelten. Gleichzeitig verlangt die Politik aber in ihrer Not, dass die Banken sich „freiwillig“ am Schuldenschnitt von Griechenland und wahrscheinlich weiteren Staaten beteiligen. Und weil gesehen wird, dass bei den geltenden Eigenkapital-Quoten und den zu in den Bondpreisen implizierten Ausfällen dann keinerlei Eigenkapital mehr für herkömmliche Kredite für Unternehmen oder Privatpersonen verfügbar ist, wird die zwangsweise Aufstockung des Banken-Eigenkapitals – zur Not mit Staatsgeldern – gefordert. Wenn sich ein sozialistischer Mastermind einen Masterplan ausgedacht hätte, das Bankensystem zu verstaatlichen, dann hätte es vermutlich so ausgesehen. Denn viel raffinierter hätte man es wirklich nicht anstellen können.

    Seite 1 von 4




    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 46/2011 Über Macho Silvio – und eine Fake-SKS Was sind das denn für Zeiten? Regierungschefs sind heute schneller ihren Job los als Fußballtrainer, vor allem wenn sie – im Gegensatz zu den Coaches – ordentlich Punkte sammeln.