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    ROUNDUP/Kirch-Prozess  855  1 Kommentar Richter durchleuchten Verkauf von Springer-Aktien

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Verlegerin Friede Springer soll nächste Woche als Zeugin im Kirch-Schadenersatzprozess gegen die Deutsche Bank vernommen werden. Das Oberlandesgericht München will von ihr wissen, ob es 2002 mit der Deutschen Bank Absprachen über den Kauf eines großen Springer-Aktienpakets aus dem Besitz von Kirch gegeben hat. Der Kirch-Konzern hatte das 40-Prozent-Paket für einen Kredit über gut 700 Millionen Euro bei der Deutschen Bank verpfändet. Am Mittwoch ließ sich das Gericht von zwei Bankern die Vorgänge aus Sicht des Geldhauses schildern. Von Absprachen zum Nachteil von Kirch war dabei nicht die Rede. Die Bank habe ihre eigenen Interessen verfolgt, erklärten sie.

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    Die Erben des verstorbenen Leo Kirch und Insolvenzverwalter seiner früheren Firmen lasten der Deutschen Bank eine Mitschuld an der Pleite des Münchner Film- und Fernsehkonzerns an. Sie fordern in zwei getrennten Prozessen drei Milliarden Euro Schadenersatz. Anfang 2002 hatte der Axel-Springer-Verlag von Kirch die Rücknahme von ProSiebenSat.1 -Aktien gegen Auszahlung von 770 Millionen Euro gefordert und die Geldnot des mit 6,5 Milliarden Euro verschuldeten Konzerns verschärft. Der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer hatte im Februar 2002 öffentlich bezweifelt, dass die Banken Kirch ohne Verkauf von Konzernteilen frische Kredite geben würden.

    Der frühere Deutsche-Bank-Chefsyndikus Hans Dieter Krekeler sagte am Mittwoch als Zeuge vor Gericht, sein Haus habe das Springer-Kreditpaket zunächst den anderen Kirch-Gläubigerbanken angeboten. Diese hätten aber kein Interesse gehabt. Der damals für Medien zuständige Deutsche-Bank-Manager Jens Hardekopf sagte, Pläne für einen Börsengang mit dem Paket oder einen Verkauf an den Schweizer Ringier-Verlag seien geplatzt.

    Im August habe Friede Springer angefragt, ob sie die kompletten 40 Prozent übernehmen könne, sagte Hardekopf. Dies sei aber am Geld gescheitert. Schließlich habe die Deutsche Bank das Paket im Oktober versteigert. Allerdings sei das Institut selbst der einzige Bieter gewesen und habe anschließend 10,4 Prozent an Friede Springer verkauft. Der Kaufpreis habe dem Kredit plus Zinsen entsprochen. Erst ein Jahr später habe die Deutsche Bank die restlichen 30 Prozent an einen US-Finanzinvestor und an den Axel-Springer-Verlag verkauft.

    Krekeler sagte, von einer Abstimmung zwischen der Bank und Springer über den Zeitpunkt der Auktion sei ihm nichts bekannt, nicht einmal gerüchteweise. 'Ich hätte mich auch gegen eine solche Abstimmung gewehrt', sagte der Bankjurist.

    Friede Springer soll am 11. Mai als Zeugin aussagen. Sie war bereits im November vorgeladen worden und auch erschienen. Sie war aber wegen eines Befangenheitsantrags der Bank gegen das Gericht nicht mehr zu Wort gekommen./rol/DP/stw




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