Münchner Rück überzeugt, MDAX vor Rekord
Die Schonfrist ist vorbei, nun muss der DAX nach einem sehr ruhigen und nachrichtenarmen Montag wieder liefern. Und wieder blicken die bärischen Anleger auf die vorbörsliche Indikation und sehen
eine Notiz bei 6905 über 6900. Heute Morgen liegt dies vor allem an richtig guten Firmenergebnissen. Erstaunlich dabei ist die Aussage von Münchner Rück-Chef Bormhard, dass das Unternehmen glänzend
dasteht, seinen angestrebten Gewinn von 2,5 Milliarden für dieses Jahr toppen will und vor allem mehr unter den niedrigen Zinsen als unter den Turbulenzen an den Finanzmärkten leidet.
Die Aktie wird heute im Fokus stehen. Genauso wie Rational und Lanxess im MDAX. Bei beiden läuft es gut, die Prognose wird trotz Krise bestätigt und der MDAX ist damit mit 11111 Punkten heute früh
weiter auf Kurs Allzeithoch. Getrieben werden die Kurse im Segment natürlich auch vom Schwergewicht EADS, immerhin rund 10 Prozent Gewicht, die ebenfalls top dastehen. Auch der Roboterhersteller
Kuka erhöht nach einem guten zweiten Quartal seine Prognose. Die Nachfrage bleibt unverändert hoch, was jedoch auch mit dem günstigen Wechselkurs zu tun haben könnte. Der Euro liegt heute zwar bei
1,2377, doch jegliches Niveau unter 1,30 Dollar wirkt für die Konzerne wie eine Sonderkonjunktur. Ohnehin muss man abwarten, ob der Euro nicht nach der Bodenbildung um 1,21 Dollar jetzt kurzfristig
deutlich klettern kann. Denn vollzieht er nach, was die spanischen und italienischen Zinsen vorgemacht haben, so könnte eine Entspannung durchaus Richtung 1,30 Dollar zurückführen. Auch zum Yen hat
er sich gefangen, notiert mit 96,86 Yen jetzt knapp vor einem mehrwöchigen Abwärtstrend. Und selbst zum australischen Dollar scheint eine Bodenbildung nun in Reichweite.
Spannend wird es heute wieder auf der Konjunkturseite in Deutschland: Um 12 Uhr wird man an den Auftragseingängen der Industrie lesen können, wie gut es ins zweite Halbjahr gehen wird.
International beeindrucken noch immer die Ölmärkte: WTI und Brent liegen bei 92 und fast 110 Dollar. Damit sind die Kurse sehr fest, vor allem aber liegt der Spread wieder bei 18 Dollar. Wer darauf
gesetzt hat, dass Brent stark fällt und sich WTI von oben annähert wurde also einmal mehr bestraft. War im Frühsommer 2011 noch davon die Rede, dass sich der Spread wieder einengen wird, so scheint
er sich nun eher zu etablieren. Sichtbar ist dies auch an den Future-Kursen: Bis Ende 2013 ist hier zwar ein geringerer Spread zu sehen, aber keinesfalls ein gänzlicher Zusammenlauf. Ein Blick auf
den CeFDex-Sentimentindex zeigt, dass auch Investoren bei Brent mit minus 0,09 unentschieden sind.
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Hartmut Schneider
CeFDex Market Research für flatex markets®
CeFDex AG
Wertpapierhandelsbank
Frankfurt/ Main