Scope Analysis
Korrelationen nehmen in Verlustphasen zu
Scope Analysis hat die Korrelationen verschiedener Aktienmärkte untersucht. Das Ergebnis: In Verlustphasen gibt es eine Zunahme der Korrelationen. Dies kann insbesondere unter Diversifikationsgesichtspunkten zum Problem werden.
Bei der modernen Portfoliooptimierung ist die Risikostreuung über verschiedene Märkte üblicherweise eine wichtige Form der Diversifikation. Dabei liegt das Augenmerk auf der Korrelation, als Gradmesser für die Gleichläufigkeit. Je niedriger die Korrelation, desto höher die Diversifikationseffekte und damit die Risikostreuung.
Die empirische Untersuchung der Scope Analysis zeigt jedoch ein deutliches Problem auf: Die Korrelation zwischen verschiedenen Aktienmärkten nimmt in Verlustphasen zu. Untersucht wurde diese
zwischen mehreren Märkten, darunter Standardmärkte wie beispielsweise Europa oder die USA aber auch Nebenwerte und Emerging Markets. Basis der Auswertung ist die durchschnittliche Wertentwicklung
auf Fondsebene. Die Messung erfolgte über zwei Marktzyklen, nämlich Oktober 2002 bis Oktober 2007 (Phase steigender Märkte) und November 2007 bis Februar 2009 (Phase fallender Märkte).
Das Ergebnis: In knapp drei Viertel der gemessenen Korrelationen ist in der Phase fallender Märkte ein Anstieg zu verzeichnen. Die im Aktienmarkt zum Teil ohnehin schon hohen Korrelationen nehmen
also in Verlustphasen zu und wirken den gewünschten Diversifikationseffekten entgegen.
Der Grund für die Zunahme der Korrelationen: In Verlustphasen tendieren Anleger dazu, sich von Aktienrisiken zu trennen – unabhängig von der zu Grunde liegenden Qualität und den jeweiligen Märkten.
Der dadurch entstehende Verkaufsdruck verstärkt den Rückgang der Kurse. Zu beachten ist auch, dass eine historische Korrelation problematisch sein kann, sofern die Gründe dafür nicht bekannt sind.
Lesen Sie auch