Steinbrück und Deutsche-Bank-Chef streiten über Bankenaufspaltung
BERLIN (dpa-AFX) - Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen und haben sich einen offenen Schlagabtausch über eine schärfere Regulierung von Großbanken geliefert. Steinbrück verteidigte am Mittwoch in Berlin seinen Vorstoß für ein sogenanntes Trennbankensystem, wonach in Großbanken das riskante Investmentbanking abgetrennt werden sollte.
'Wir wollen das mal nicht so dramatisieren', sagte Steinbrück auf einer Veranstaltung des Bankenverbandes. Es gehe ihm bei seien Plänen auch nicht um eine Lex Deutsche Bank , sagte Steinbrück unter Hinweis auf ähnliche Entwicklungen in den USA, Großbritannien und Vorschläge eines EU-Expertengremiums um den finnischen Notenbank-Chef Erkki Liikanen. 'Das ist nicht irgendein Horrorgemälde oder eine sozialistische Anwandlung von mir.' Er wolle die Risikoignoranz durch Spielregeln minimieren, sagte der frühere Bundesfinanzminister.
Fitschen betonte, in der Zielrichtung sei man völlig beieinander. Dies betreffe die Forderung, Risiko und Haftung wieder zu vereinen. 'Nur bedarf es nicht des Trennbankensystems.' Die Finanzkrise habe gezeigt, dass Trennbanken genauso systemrelevant seien wie Universalbanken. Die US-Bank Lehman Brothers als ein Verursacher der Finanzmarktkrise von 2008 sei eine klassische Investmentbank gewesen, die es auch nach den Vorschlägen Steinbrücks gegeben hätte./sl/DP/he