Scope Analysis

Branchenfonds: Auf die Auswahl kommt es an

Rund 50 Milliarden Euro haben Anleger aktuell in Branchenfonds investiert. Grundsätzlich eignen sich Brancheninvestments als Portfoliobeimischung, können sie doch einen Beitrag zur Stabilisierung liefern und gleichzeitig Anlegern die Chance auf einen Mehrertrag bieten. Entsprechend hat sich die Fondsindustrie breit aufgestellt: Derzeit stehen dem Anleger ganze 367 Fonds zur Verfügung, die insgesamt 17 Branchen abdecken. Das Spektrum reicht von „Rohstoffen“ über „Gesundheit“ bis hin zu „Telekommunikation“.

Dass jedoch nicht alle Brancheninvestments die Erwartungen erfüllen konnten, zeigt eine Untersuchung. Die durchschnittlichen Renditen über die letzten fünf Jahre könnten nicht unterschiedlicher ausfallen: So weisen z.B. Fonds mit dem Schwerpunkt auf Finanzwerte im Durchschnitt einen Verlust von 41,3% auf. Nicht ganz so schlecht aber immer noch deutlich negativ schneiden Fonds mit Schwerpunkt „Immobilienaktien Europa“ (-29,6%) bzw. „Grundstoffe“ (-19,4%) ab. Damit ist das Resultat auch schlechter als das global operierender Standardaktienfonds (-13,7%).

Sehr gut abgeschnitten haben hingegen Fonds aus den Kategorien „Aktien - Biotechnologie“ mit 58,1% und „Aktien - Gesundheit“ mit 21,6% Rendite in fünf Jahren. Ebenfalls hervorragende Ergebnisse erzielten im Schnitt die Fonds der Kategorie „Aktien Nichtzyklische Konsumgüter“. Diese bescherten Anlegern einen Gewinn von 28,6%. Im Gegensatz zu den erstgenannten Kategorien, deren Erfolg dem Boom dieser Wirtschaftszweige zuzuschreiben ist, weisen nichtzyklische Konsumgüter strukturelle Vorteile auf. Sie zeichnen sich durch eine relativ stabile Nachfrage aus und verkaufen sich auch in schwachen Konjunkturphasen. Das macht sie krisenresistenter und trägt zu einer Risikoreduktion bei. Ein Blick auf die Maximalen Verluste der letzten 5 Jahre bestätigt diese These: Der Wert der Fondskategorie „Aktien - Nichtzyklische Konsumgüter“ beträgt -35,1% und die Volatilität liegt bei 14,9%. Fonds der Kategorien „Aktien Global“ bzw. „Aktien Europa“ kommen im Schnitt auf einen maximalen Verlust von -48,4% bzw. -52,7%. Ihre Volatilität lag bei 17,2% bzw. 19,3%.