Morning News 27.12.12

Riesen Ramsauerei

Guten Morgen,

nachdem wir eines der wärmsten Weihnachten in Deutschland feiern durften, sorgt unser Verkehrsminister Ramsauer (CSU) für weitere Erhitzung, indem er eine Riesensauerei nach der anderen verkündet. Als erstes ist er unfähig, dafür zu sorgen, daß der Flughafen in unserer hochverschuldeten Hauptstadt rechtzeitig fertiggestellt wird. Anstatt allerdings zu überwachen, daß vertragsmäßig vereinbarte Termine eingehalten werden bzw. bei deren Nichteinhaltung Konventionalstrafen an den Bund fließen, jammert er uns Bürgern täglich die Ohren voll mit Ursachen für die dritte Verschiebung des Fertigstellungstermins weit über den Oktober 2013 hinaus. Herr Ramsauer, das interessiert wirklich keinen. Und weil Herr Ramsauer gerne seine eigene Unfähigkeit mit Zahlen dokumentiert, klärt er uns auch noch auf, daß er nicht in der Lage ist, ein solches Projekt durchzuziehen, ohne daß es mindestens 2.000.000.000 Euros mehr kostet als ursprünglich veranschlagt. Wer nun denkt, dies sei eine RiesenRamsauerei, dem sei gesagt, die gleiche Ramsauerei spielt sich dieser Tage beim Bau von Stuttgart 21 ab. Auch hier ist mit Mehrkosten in Höhe von schlappen 2.000.000.000 Euros zu rechnen. Und ob aus Stuttgart 21 nicht noch Stuttgart 22 wird, das überlasse ich Ihrer Phantasie. Bei so viel Sauerei im Hinblick auf die Finanzierung deutscher Verkehrsinfrastrukturprojekte erfreut uns Herr Ramsauer dann auch noch mit seiner genialen Idee, die von ihm zu verantwortenden Finanzlöcher mit Hilfe einer PKW-Maut zu stopfen. Dieser Mann aus Bayern strotzt nur so vor Einfallsreichtum. Anstatt seine Projekte im Griff zu haben, soll der Autofahrer zum 25. Male geschröpft werden. In Zukunft kleben an meiner Windschutzscheibe so viele Plaketten und Abgabennachweise, daß ich bald auch noch einen Strafzettel werde zahlen müssen, weil mein Sichtfeld zu sehr eingeschränkt ist. Übrigens nehme ich stark an, daß Politiker und EU-Beamte von der PKW-Maut in Deutschland ausgenommen sein werden….

Der deutschen Automobilindustrie wird das zumindest bedingt egal sein, setzt diese doch mittlerweile einen Großteil ihrer Fahrzeuge in Asien und nicht mehr in Europa ab. Die Neuzulassungszahlen für PKW in Europa lagen 2012 in jedem Monat weit unter denen des Jahres 2011 und werden sich so schnell auch nicht erholen (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/38955/umfrage/entwicklung-der-neuzulassungen-von-pkw-in-europa/). All dies gar obwohl die Zinsen in Europa auf historisch niedrigem Niveau verharren. Aber wer eben schon bis zum Halse in Schulden steckt, der kann sich kein neues Auto mehr auf Pump kaufen, seien die Zinsen auch noch so tief. Entgegen dieser für Europa rückläufigen Absatzzahlen notieren die Kurse deutscher Automobilwerte bis auf Daimler auf Höchstkursen. Vorsicht also, ob hier nicht vielleicht doch ein wenig zu viel Optimismus in den Kursen eingepreist sein könnte.

Die Börsen in Asien wurden über Nacht gestützt von neuer Hoffnung auf alte Zöpfe. Der frisch gewählte japanische Premier Shinzo Abe gilt vielen als Garant für die japanische Spitzenposition im Kampf um die schwächste Weltwährung und wird wohl die Zinsen in Japan weiterhin auf niedrigstem Niveau halten. Daß damit die japanische Wirtschaft tatsächlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, glauben nur noch ein paar im Jahrhundert des Monetarismus stecken gebliebene Journalisten. Die asiatischen Aktienmärkte freut es dennoch, dienen Aktien als Sachwerte wohl zumindest bedingt als Inflationsschutz.

Tendenz Vorbörse: "LEICHTE GEWINNMITNAHMEN"

In diesem Sinne "Happy Trading!!!"