Wachstumskapital
Crowdinvesting als Wegbereiter für Philipp Röslers Initiative
In den vergangenen Monaten hat die Bundesregierung die Diskussion mit der Entrepreneur-Szene intensiviert. Vize-Kanzler Philipp Rösler wagte dabei zuletzt den Vorschlag, einen "Neuen Markt 2.0" zu etablieren, um das Problem von in Deutschland fehlendem Wagnis-Kapital zu lösen. Darin stimme ich ihm zu: gerade im transatlantischen Vergleich steht der deutsche Markt erst am Anfang der Entwicklung. In der Online- und Entrepreneur-Szene wird die Initiative von Herrn Rösler nun teils sehr emotional diskutiert.
Doch ist die Wiederbelebung des Neuen Marktes überhaupt erstrebenswert?
Ich finde, dass Rösler hier den zweiten Schritt vor dem ersten macht. Dafür sehe ich zwei Gründe:
1. Die für die Wachstumsunternehmen passenden Summen zur Kapitalaufnahme sind zu klein für die Börsen: Zwischen zwei bis zehn Mio. Euro umfasst aus meiner Sicht das Volumen, das junge Wachstumsunternehmen für eine Phase der Markterschließung und Marktdurchdringung benötigen. Ein Börsengang, der eine Kapitalerhöhung in dieser Größenordnung anstrebt, würde spätestens im Sekundärmarkt scheitern, da alle Regionalbörsen ein Stück vom Kuchen abhaben wollen und so Angebot und Nachfrage ineffizient zersplittern. Momentan gibt es in Deutschland schlicht zu wenig Wachstumsunternehmen in einer Größe, die nicht zu diesen Liquiditätsschwierigkeiten führen würden. Philipp Rösler muss sich im ersten Schritt der Unterstützung junger Wachstumsunternehmen widmen, damit ein Neuer Markt 2.0 überhaupt Sinn macht.
Bei BERGFÜRST können Unternehmen Kapital zwischen zwei bis fünf und später elf Millionen Euro aufnehmen. Für die Investoren bieten wir einen elektronischen Handelsplatz an, auf dem die Aktien gehandelt werden können.
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2. Aktuell fehlen die Strukturen in den großen Märkten, um aus den Fehlern des Neuen Marktes lernen zu können. Die Antworten auf diese Frage findet man in unserem Geschäftsmodell bzw. in den dort manifestierten Richtlinien. BERGFÜRST ist nicht der Neue Markt und BERGFÜRST ist bestimmt nicht der Neue Markt 2.0 - dennoch haben wir uns bei unserer Unternehmensgründung mit den Fragen der aktuellen Diskussion rund um Röslers Vorstoß beschäftigt: Grundsätzlich wollen wir ein langfristiges Committment von Management und Altgesellschaftern. So ist mit BERGFÜRST keine Umplatzierung möglich: wir führen ausschließlich Kapitalerhöhungen durch. Im Rahmen der Erstemission wird es keine Umplatzierung von Aktien der Altgesellschafter geben, die damit schon mal Kasse machen würden.