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    Twitter-IPO  5467  0 Kommentare “Twitter ist weniger gehypt als Facebook” – Manuel Koch im Expertengespräch

    Feingold Interview: Manuel Koch ist US-Chefkorrespondent des Deutschen Anleger Fernsehens und berichtet täglich live von der New York Stock Exchange. Daneben ist der gebürtige Berliner in der N24-Sendung “Börse am Abend” zu sehen und schreibt für das Börsenmagazin “Der Aktionär”. In seinen Talksendungen “Inside Wall Street” und “Nasdaq Report” spricht er mit Gästen aus der ganzen Welt. Wir haben mit ihm zum Beginn jener Woche gesprochen, in der Twitter das große Thema der Wall Street ist. Mancher Investor fürchtet, dass ähnlich wie bei Facebook der Einbruch zu Beginn programmiert ist. Doch hat man aus den Fehlern gelernt? Wir haben Koch zudem gefragt, wie er den NSA-Streit erlebt, was der Shutdown für ihn bedeutete und welche US-Aktien momentan angesagt sind.

     

    Feingold Research: Herr Koch, diese Woche fliegt ein neues Vögelchen in den Wall Street-Käfig – Twitter. Wie wird die Neuemission aufgenommen und warum ist der Markt bereit, einen so hohen Emissionspreis zu zahlen?

    Manuel Koch: Der Hype ist nach meinem Gefühl deutlich geringer als beim Facebook-Börsengang im Mai 2012. Damals war die Aufregung riesig. Über einen Twitter-Börsengang wurde seit Jahren immer wieder spekuliert. Das Unternehmen ist mit seinen 230 Millionen Nutzern weltweit vor allem aber in den USA sehr beliebt. Die Twitter-Aktie soll zwischen 23 und 25 Dollar kosten. Damit könnten bis zu 2,0 Milliarden Dollar eingesammelt werden. Die Spanne wurde gerade erst angehoben, was viele Analysten für einen Fehler halten. 17 bis 20 Dollar wurden als fair bewertet, 23 bis 25 Dollar als zu viel. Einige sagen schon, dass Twitter vom Börsengang doch nicht gelernt hätte. Trotzdem ist es schwierig Twitter zu bewerten, weil das Unternehmen in seiner Geschichte noch nie Gewinn gemacht hat.

    Feingold Research: Worin liegen die Erfolgsaussichten von Twitter? Denn die Verluste waren zuletzt wieder angestiegen.

    Manuel Koch: Twitter ist Zukunftsmusik. Das bedeutet natürlich, dass ein gewisses Risiko mitschwingt. Zwei Dinge müssen eintreffen: 1. Twitter muss auch weiterhin relevant bleiben und eine Nutzerbasis haben. Davon ist in den kommenden Jahren zumindest erst einmal auszugehen. Unternehmen dürfen sogar börsenrelevante Nachrichten dort posten und Notfallmeldungen vom Katastrophenschutz werden auch getwittert. 2. Twitter muss wie Facebook durch Werbung Geld verdienen. Der Nachteil: Twitter hat keine persönlichen Daten von seinen Nutzern wie es bei Facebook der Fall ist. Allerdings hat man dafür Meinungen. Damit muss das Unternehmen einen Weg finden, Geld zu verdienen, vor allem auch bei den mobilen Geräten.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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