Facebook und Twitter – exklusiver Vergleich vor IPO - Seite 2
Facebook macht es vor
Die Facebook-Aktie hat trotz der starken Quartalszahlen zuletzt korrigiert. Dabei war sie nach der Zahlenvorlage zuerst kräftig nach oben gesprungen, weil die Ergebnisse deutlich über den Schätzungen der Analysten lagen. So war der Umsatz im dritten Quartal um 60 Prozent auf 2,02 Mrd. Dollar gestiegen. 49 Prozent der Umsätze aus dem Werbegeschäft stammten von mobilen Geräten. Im zweiten Quartal war der Wert auf 41 Prozent geklettert. Und auch bei den User-Zahlen gab es nichts zu meckern. Sie kletterten vom zweiten auf das dritte Quartal von 1,15 Mrd. auf 1,19 Mrd.. 874 Mio. davon greifen auf das soziale Netzwerk per mobilen Geräten zu.
Belastet haben die Aktie hingegen Aussagen von Finanzchef David Ebersman auf der Analystenkonferenz. Er hatte gesagt, dass die Nutzung von Facebook bei Jugendlichen zwar ziemlich stabil gewesen sei. Bei jüngeren Jugendlichen, die das Netzwerk täglich nutzen würden, hätte es aber einen Rückgang gegeben. Daher sollten die Werbeeinblendungen begrenzt werden. Vorstandschef Mark Zuckerberg wandert auf einem schmalen Grat, will er doch das Werbegeschäft ausbauen, ohne die Nutzer zu verschrecken. Ebersman machte klar, dass das Volumen der geschalteten Werbung lediglich einer von drei Faktoren sei, um die Werbeeinnahmen zu steigern. „Einer ist das Wachstum der User“, sagte der Finanzchef. „Und der zweite ist das Wachstum der Nachfrage, das sich auf die Preise auswirkt.“ Sprich, wenn die Nachfrage der Unternehmen nach Werbung steigt, müssen sie mehr bezahlen.
Facebook vor Aufstieg
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Analysten sehen daher weiteres Wachstumspotenzial für Facebook, kommen doch mehr als 70 Prozent der Nutzer aus dem mobilen Bereich, während nur knapp 50 Prozent der Werbeeinnahmen aus dem mobilen Bereich kommen. Etliche Investoren und Analysten spekulieren zudem, dass Facebook noch im November in den S&P500 aufgenommen werden könnte. Mit einem Quartalsgewinn von zuletzt 425 Mio. Dollar und vier Quartalen in Folge mit schwarzen Zahlen hat Facebook damit ein weiteres wichtiges Kriterium für die Aufnahme in den S&P500 erfüllt. Die Daten zum Börsenwert, zum Handelsvolumen und zum Free Float qualifizieren das soziale Netzwerk ohnehin für eine Aufnahme. Mit einem Börsenwert von 118,3 Mrd. Dollar ist Facebook das mit Abstand größte Unternehmen, das nicht in dem Index enthalten ist. Nach einer Aufnahme würde Facebook gemessen am Börsenwert derzeit Rang 29 belegen und damit klar vor Unternehmen wie beispielsweise McDonald’s (Börsenwert 96,8 Mrd. Dollar) oder der Bank und Kreditkartenfirma American Express (87,8 Mrd. Dollar) liegen.