Euro, Franken, Yen – Chartanalyse zeigt Potenziale - Seite 2
Kurzfristig ist der Blick zunächst auf einige amerikanische Daten gerichtet. So stehen am Nachmittag die US-Einzelhandelsumsätze für November auf der Agenda. Wegen der starken Pkw-Verkäufe erscheint ein kräftiges Monatsplus durchaus möglich, die Konsensschätzungen (+0,6%) könnten übertroffen werden und somit die starken Daten der vergangenen Tage fortführen. Zugleich dürften auch die Erwartungen, dass die Fed bereits in der kommenden Woche eine Rückführung der Anleihekäufe ankündigt, steigen. Als Zünglein an der Waage sieht die Helaba in ihrem Tagesausblick die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Ein weiterer Rückgang oder auch nur ein Wert unter 300.000 dürfte die Wahrscheinlichkeit für einen Fed-Beschluss erhöhen. Allerdings haben die Fed-Mitglieder in der Vergangenheit auch immer nach einem Grund gesucht, den Start der Rückführung zeitlich nach hinten zu legen. Als Argumentationshilfe dienen zum Beispiel die Inflationsdaten. Die Importpreise dürften im Monatsvergleich weiter sinken, hier bestehen nach wie vor eher deflationäre Tendenzen.
Austral-Dollar ist zu hoch beweret
Abseits von EUR/USD lohnt es sich aktuell aber auch, andere Devisenpaare genau im Blick zu behalten. In einigen Chart kam es oder könnte es bald zu wichtigen Ausbrüchen über Widerstände oder unter Unterstützungen kommen. Dazu zählt der Euro gegenüber dem australischen Dollar. Vor knapp zwei Wochen bestätigte die Reserve Bank of Australia wie erwartet den Leitzins bei 2,5 Prozent. Zudem bekräftigen die Notenbanker erneut ihre Meinung, dass der Austral-Dollar nach wie vor zu hoch bewertet sei. Auch der heute vorgestellte Arbeitsmarktbericht passt in das derzeit schwache Bild, die Arbeitslosenquote stieg von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent.
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Schweizer in Bedrängnis
Nicht minder spannend ist das Bild des Schweizer Franken, sei es gegenüber dem Euro, Japanischen Yen oder US-Dollar. Auf der heutigen Zinssitzung der Schweizer Notenbank wird eine Beendigung des Mindestkurses von 1,20 CHF (gegenüber dem Euro) genauso wenig bekannt gegeben wie eine Anhebung. Allerdings könnten die Inflationsprogosen leicht nach oben genommen werden. Sollte die angespannte Lage auf dem Schweizer Immobilienmarkt die Teuerung anheizen, wird es spannend, wie die SNB reagieren wird. Für ein Einfamilienhaus müssen inzwischen vielfach mehr als 6 Jahreseinkommen aufgewendet werden, der Durchschnitt liegt bei 5,2 Jahren. In den vergangenen zwei Wochen fiel der Kurs in Richtung 1,22 CHF, der Mindestkurs von 1,20 Euro rückt allmählich näher. Bei einer anziehenden Inflation steht die Notenbank vor der Wahl zwischen Mindestkurs und Preisniveaustabilität.