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     904  0 Kommentare Ölpreis im chinesisch-russisch-amerikanischem Zangengriff

    Während der S&P500 haussiert hat, ist der Preis der US-Ölsorte WTI in den vergangenen zwölf Monaten kaum vom Fleck gekommen. Zuletzt hat die US-Regierung angekündigt, fünf Mio. Barrel Öl aus der strategischen Ölreserve zu verkaufen und hat damit ein Signal an Russland wegen der Ukraine-Krise gesendet. Das hat den Ölpreis zusätzlich belastet. Der Kursrückschlag könnte jedoch nur von kurzer Dauer sein und dann würde der reale Markt den Terminmarkt einmal mehr hinter sich lassen. Denn seit Monaten ist die Terminkurve für Brent und WTI eigentlich im Sinkflug, je näher es an den jeweiligen Future geht, desto mehr zieht der Preis aber an. Statt 90 Dollar bei WTI stehen knapp 100, statt 100 bei Brent fast 110 Dollar.

     

    Seit Anfang März hat der Ölpreis korrigiert: Grund waren vor allem die schwachen Konjunkturdaten aus China. Investoren befürchten, dass die Nachfrage nach dem Rohstoff wegen der deutlichen Abkühlung der Konjunktur der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft schwächeln könnte. So waren zuletzt eine Serie chinesischer Daten, wie zum Außenhandel, zur Industrieproduktion oder den Einzelhandelsumsätzen deutlich schlechter ausgefallen als Analysten erwartet hatten.

    Öl

    WTI

    Die US-Öllagervorräte sind hoch

    Ein weiterer Belastungsfaktor für die Notierung von Öl waren zuletzt die steigenden Öl-Lagervorräte in den USA. Verantwortlich hierfür ist die zunehmende Förderung, die wegen des Frackings mit 8,2 Mio. Barrel pro Tag auf das höchste Niveau seit 1988 geklettert ist. Daher haben die Lagervorräte zuletzt auf 370 Mi. Barrel zugelegt. Das liegt über dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre von 353,57 Mio. Barrel und dämpft den Ölpreis.

    Warnschuss an Russland

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    Die US-Regierung hat wegen der Ukraine-Krise zuletzt fünf Mio. Barrel aus der Strategischen Ölreserve verkauft, woraufhin der Ölpreis weiter nachgegeben hat. Das ist ein Signal an Russland, wenngleich die USA weniger als ein Prozent der Ölreserve von knapp 700 Mio. Barrel veräußert haben. Russland würde unter einem Rückgang der Notierung deutlich leiden. 2012 hat das Land Öl und Gas im Wert von 156,2 Mrd. Dollar in die Europäische Union exportiert. Das ist nun Putins größtes Faustpfand in der Ukraine-Krise.


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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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