Ölpreis im chinesisch-russisch-amerikanischem Zangengriff - Seite 2
Gestützt wurde der Ölpreis hingegen von der Meldung, dass die International Energy Agency (IEA) die Prognose für den weltweiten Verbrauch ein wenig angehoben hat. Er soll 2014 um 1,4 Mio. Barrel pro Tag auf den Rekord von 92,7 Mio. Barrel pro Tag zulegen. Die Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen der Ukraine „erhöhen die Abwärtsrisiken für die Prognose“ allerdings, so die IEA.
Weltweite Geldmenge steigt viel schneller als die Ölnachfrage
Trotz der aktuellen Korrektur ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Ölpreis nach oben ausbricht. Hauptgrund hierfür ist die sehr lockere Geldpolitik in den USA, Japan und Europa. Denn die Nachfrage nach Öl soll zwischen dem Jahr 2003, als der weltweite Verbrauch bei 79,7 Mio. Barrel pro Tag lag, und dem Jahr 2014 um lediglich 16 Prozent steigen. An der zunehmenden Nachfrage kann der Anstieg des Ölpreises der vergangenen zehn Jahre also nicht liegen, zumal die Läger weltweit voll sind. Vielmehr ist die Geldmenge in den drei Regionen enorm gewachsen. Entsprechend mehr Dollar, Euro und Yen müssen die Verbraucher auf den Tisch legen. Der Ölpreis hat sich seit Anfang 2004 verdreifacht.
Wegen der drohenden Kreditkrise könnte China in den nächsten Monaten die Geldpolitik deutlich lockern. Und in den USA könnte die neue Fed-Chefin Janet Yellen bei einer Serie schwacher Konjunkturdaten doch noch von dem Plan abrücken, die Politik in den nächsten Monaten weiter deutlich zu verschärfen. Der Ölpreis erhielte damit neuen Rückenwind. Denn schwache Konjunkturdaten bedeuten eine größere Liquiditätsschwemme und damit höhere Ölpreise.
Anleger, die bei Öl investieren wollen, müssen beim Investment via CFDs genauso wie bei Knock-outs oder Indexpapieren beachten, dass sie mit der Terminkurve handeln. Gegenwärtig ist für das Jahresende ein Kurs von 93 Dollar bei WTI und 103 Dollar bei Brent eingepreist. Short-Investoren müssen also beachten, dass sie die 93 und 103 Dollar unterbieten müssten um in den Gewinn zu laufen, Long-Investoren müssen über diesen Marken bleiben. In den letzten Monaten war es sehr interessant – zunächst zeigten die Futures stets fallende Preise, was dann final aber nicht eintrat. Die Bullen hatten also eine gute Chance, Ihnen genügte es darauf zu warten, dass die Kurve sich verbessert. Wer sich für die Thematik interessiert kann auch heute in unserem Webinar zuschalten, wir werden dort darauf eingehen.
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Egmond Haidt.