Stada hat die Krim-Grippe - Seite 2
Analysten prognostizieren stagnierendes Ergebnis
Retzlaff hat die 2014er-Prognose gesenkt. Zwar sollen der Konzernumsatz, der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und der bereinigte Jahresüberschuss leicht steigen. Die Ergebnisse werden allerdings um Währungseffekte ebenso bereinigt wie um die zusätzlichen Abschreibungen aus dem Kauf des englischen Herstellers von rezeptfreien Medikamenten Thorton & Ross und des russischen Markenprodukt-Portfolios Aqualor. Da kommt eine Menge Holz zusammen. Analysten erwarten, dass das „unbereinigte“ Ebitda 2014 mit 416 Mio. Euro auf dem Vorjahresniveau stagnieren wird. Im nächsten Jahr soll es auf 445 Mio. Euro klettern.
Retzlaff will weiter in Russland expandieren
Trotz der Turbulenzen in der Region will der Pharmakonzern wegen der günstigen Produktionsbedingungen und der Wachstumsdynamik in Osteuropa am dem Expansionskurs in der Region festhalten. „Die Strategie mit Blick auf Russland und Osteuropa hat sich wegen der jüngsten Krise nicht geändert“, sagte Retzlaff. Etlichen Investoren könnte es wohl lieber sein, wenn der Firmenlenker ein wenig auf die Bremse treten würde. Immerhin ist nicht ausgeschlossen, dass Russland bei einer Verschärfung der Krise ausländische Unternehmen verstaatlicht. Retzlaff setzt zudem darauf, das Geschäft mit Markenprodukten weiter auszubauen. Das Ziel sei es, dass sie irgendwann zwei Drittel des bereinigten operativen Gewinns beisteuern. 2013 waren es 51 Prozent.
Aktie sucht den Boden
Nach dem Kursrückschlag ist die Aktie mit einem 2015er-KGV von zehn bewertet. Das zeigt die hohe Skepsis der Investoren. Angesichts der Turbulenzen in der Russland-Krise und der unsicheren Gewinnperspektiven scheint die Skepsis berechtigt. Auch der Chart sieht auf den ersten Blick alles andere als attraktiv aus. Ausgehend vom Hoch Ende Oktober 2013 sackte die Aktie um rund 30 Prozent ab. Mit Kursen von knapp 30 Euro testet Stada eine breite Unterstützungszone, die bis 28,50 Euro reicht. Eine Stabilisierung mit anschließender, zäher Erholung ist bei der technisch überverkauften Aktie durchaus möglich. Wer auf dem Schnäppchenniveau einsteigt, sollte die Position aber eng absichern oder gleich zu Papieren mit Puffer greifen. Angesichts der Volatilität lohnt besonders ein Blick auf Aktienanleihen oder Discountzertifikate. Uns gefallen die Papiere DZG2BS auf der Discounterseite mit Cap bei 30 Euro und Discount von knapp 10 Prozent sowie die Aktienanleihe PA3KM9 mit Basispreis 32 Euro und maximal 13 Prozent Rendite sehr gut. Eine Alternative für mutige Anleger ist der Inliner aus den Investmentideen vom Wochenende.