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    Alternative Kapitalanlagen  11306  0 Kommentare Investitionen in Wald- und Ackerflächen - eine lohnende Anlage?

    Gerade in Krisenzeiten haben vermeintlich sichere Anlagen wie Goldreserven Hochkonjunktur. Auch Acker- und Waldflächen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Doch lohnt sich eine Investition in die Natur tatsächlich?
     
    Was haben Staatsfonds, Hedgefonds und reiche Privatpersonen gemeinsam? Sie alle kaufen Ackerland oder Aktien von Landbesitzern. Der Kauf von Ackerland boomt – seit dem Jahr 2000 kauften ausländische Investoren knapp 36 Millionen Hektar Farmland. Das entspricht in etwa der Größe Deutschlands. Vor allem in Afrika, Osteuropa und Südamerika gilt Ackerland als beliebte Kapitalanlage. Sogar der Meisterspekulant George Soros persönlich kaufte im Jahr 2001 gemeinsam mit anderen Investoren ein 75.000 Hektor großes Stück Land für 54 Millionen US-Dollar. Heute, 13 Jahre später, ist das Ackerland 700 Millionen US-Dollar wert. Eine Wertsteigerung von stolzen 1200 Prozent. 
     
    In der Tat sind laut einem Bericht der „WirtschaftsWoche“ die Bodenpreise in den letzten Jahren teils drastisch angestiegen. So nahm der US-Index für Farmland seit 2009 um insgesamt 48 Prozent zu, in Deutschland verzeichnete man ebenfalls einen Anstieg von 14 Prozent in 2011 und 7 Prozent in 2012. 
     
     
    Angst vor Inflation schürt Nachfrage
     
    Die Gründe für die steigende Nachfrage sind recht naheliegend: Zum Einen sind Ackerländer eine strategische Investition, da der Anteil an fruchtbarerem Boden immer weniger, die Weltbevölkerung zugleich aber immer größer wird. Zum anderen bietet Ackerland einen gewissen Schutz vor Inflation. Denn in Zeiten, in denen Rohstoffe wie Weizen und Mais immer teurer werden, steigt auch die Nachfrage nach Farmland, was wiederum die Bodenpreise in die Höhe treibt.
     
    Doch so verlockend die Idee klingen mag, tatsächlich lohnt sich der Kauf von Ackerland für Privatpersonen kaum. Der Aufwand für Verwaltung, Zukauf von landwirtschaftlicher Expertise und Verpachtung steht oftmals nicht im Verhältnis zum tatsächlichen Ertrag einer eher kleinen Bodenfläche. 
     
     
    Brennholz auf der Überholspur
     
    Ähnliches gilt auch im Fall eines anderen Rohstoffes, der momentan für Furore sorgt: Holz. Aufgrund der stetig steigenden Energiepreise erlebt Brennholz momentan einen zweiten Frühling und ist gefragter denn je. So feierte die deutsche Forstwirtschaft im Jahr 2012 ein Rekordergebnis mit einem Produktionswert von 4,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, führt die „WirtschaftsWoche“ aus. Inzwischen ist der Bedarf an Brennholz so stark gestiegen, dass mittlerweile mehr Holz verbrannt als verarbeitet wird. Die Tatsache, dass Holz trotz der gestiegenen Nachfrage noch immer relativ günstig im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen ist, macht Holz nicht nur für private Haushalte, sondern zunehmend auch für öffentliche und industrielle Abnehmer attraktiv. In der Folge haben sich die Preise für Brennholz in manchen Regionen Deutschlands nahezu verdoppelt. Aber nicht nur Brennholz, auch der Bedarf an der stofflichen Verwertung als Bau- und Möbelholz, sowie die Gewinnung von Zellstoff und Faserholz treiben die Nachfrage in die Höhe.
     
     
    Kosten und Nutzen stehen nicht im Verhältnis 
     
    Gute Voraussetzungen also, um in eine Waldfläche zu investieren, könnte man meinen. Doch wie beim Ackerland, so stehen auch hier Aufwand und Ertrag nicht unbedingt im Verhältnis. Dies ist zum Teil dem Umstand geschuldet, dass größere Waldstücke in Deutschland oftmals gar nicht erst verkauft, sondern an Nachkommen weitervererbt werden. Somit stehen lediglich kleinere Waldflächen zum Verkauf, deren Instandhaltung einen möglichen Gewinn leicht übersteigen kann. Hinzu kommen unkalkulierbare Risiken wie Waldbrand oder Schädlingsbefall. All das sollten Anleger bedenken bevor es ein böses Erwachen gibt. Bliebe noch die Alternative in entsprechende Genussrechte oder Mittelstandsanleihen zu investieren. Doch auch hier rät die „WirtschaftsWoche“ zur Vorsicht. Zwar locken Firmen wie der Pellet-Hersteller German Pellets mit hohen Renditen, allerdings gibt es keinerlei Kapitalschutz. Das mussten beispielsweise die Anleger von Prokon zuletzt schmerzlich erfahren. (Prokon - Genussrechte: Prokon meldet Insolvenz an)
     
     
    Fazit: Investitionen in Acker- und Waldflächen können sinnvoll sein, gerade wenn es um den Werterhalt und nicht unbedingt um eine hohe Rendite geht. Allerdings sind die Hürden und Risiken für Privatpersonen recht hoch. Eine Investition in die Natur sollte daher wohl überlegt sein.
     





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