Rohstoffe
Ölmärkte weiter im Schatten der Irak-Krise
„Rohstoffmärkte haben die dritte Woche in Folge zugelegt, wobei der Energiesektor als kleiner Verlierer der vergangenen Woche aus dem Rennen hervorging“, sagt Ole
Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Grund dafür sei insbesondere die Schwäche bei Erdgas, während Rohöl und dessen Produkte weiterhin von den Spannungen
im Irak getrieben würden. Der Agrarsektor hingegen habe eine ruhige Woche hinter sich, nur Kakao habe überzeugt und den Höchststand seit 2011 erreicht.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht unangefochten das schwarze Gold. „Nach den Preisspitzen in der vergangenen Woche werden die Rohölpreise weiterhin von der Krise im Irak bestimmt: Auch der
zweitgrößte Ölproduzent der OPEC muss sich nun in die lange Reihe von Staaten einreihen, die ihre Produktion reduzieren“, sagt Hansen. Zwar seien die Lieferungen aus dem Irak noch nicht
unterbrochen, doch die Märkte und Zentralbanken sorgen sich weiter um die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
Edelmetalle hätten in der vergangenen Woche wieder ein Lebenszeichen gesendet. Gold habe den 200-Tage-Durchschnitt durchbrochen und Wochensieger Silber ein
Drei-Monats-Hoch erreicht. Die Gründe dafür seien zum einen die geopolitischen Risiken im Irak und der Ukraine und zum anderen die gemäßigten Kommentare nach der letzten US-Notenbanksitzung. „Der
wahrscheinlich wichtigste Grund jedoch, sind die spekulativen Positionen von taktischen Händlern und Hedge-Fonds. Zur Monatsmitte hielten sie ein Rekordhoch an Netto-Short-Positionen bei Silber und
nur relativ kleine Netto-Long-Positionen bei Gold, dafür aber die größten Brutto-Short-Positionen seit Januar 2014“, sagt Hansen abschließend.
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