Marktkommentar
Event-Cluster an den Börsen voraus!
Die Finanzmarktakteure erwarten aufgrund des vollen Eventkalenders eine erhöhte Volatilität für die verbleibenden Tage der laufenden Handelswoche. Für die mittelfristig orientierten Anleger könnte der Zinsentscheid der US-Notenbank und die anschließende Pressekonferenz von Janet Yellen das wichtigste Event der Woche darstellen.
Die Marktteilnehmer erhoffen sich hier weitergehende Hinweise über die Verfahrensweise der Fed in Bezug auf die künftige Zinswende. Der endgültige Rückzug aus QE3 könnte von den Märkten schon längst verdaut worden sein. Nun kommt es darauf an, wann sich die US-Notenbank auch von den historisch niedrigen Zinsniveaus verabschiedet und wieder etwas Normalität an den US-Anleihenmärkten einkehrt. Dass die Zinswende ansteht, könnte ausgemachte Sache unter den meisten Börsianern sein.
Doch wie immer an der Börse kommt es auf das Timing an. Sollte der Wortlaut der Fed so interpretiert werden, dass die Notenbankzinsen frühestens Mitte 2015 angehoben werden, dann könnte die Jagd nach neuen Allzeithochs an den Aktienmärkten weitergehen. Wie lange der Aufwärtstrend dann noch anhalten könnte, kann niemand sagen. Aber verfrüht aussteigen, das wäre wohl auch keine Lösung in den intakten Aufwärtstrends des Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100.
Sollte Janet Yellen andererseits so interpretiert werden, dass die Zinsen schon Anfang 2015 steigen, dann könnte das die laufende Aktienhausse vorerst beenden. Denn steigende Zinsen könnten pures Gift für US-amerikanische Unternehmen sein. Nicht nur aufgrund der Umschichtung zugunsten von Anleihen und Rentenpapieren, sondern auch vor dem Hintergrund eines immer stärkeren US-Dollars. Diese Entwicklung könnte durch eine frühe Zinswende angefeuert werden und weitergehend in die Gewinnerwartungen US-amerikanischer Blue Chips reinspielen.
Am Donnerstag steht dann der Volksentscheid in Schottland über die Abspaltung von Großbritannien an. Dieses Event könnte sich dann direkt auf das britische Pfund auswirken und erratische Kursbewegungen verursachen. Am Freitag erwarten die Börsianer dann den Börsengang von Alibaba und den großen Verfallstermin an den Terminbörsen. Vor dem Hintergrund der anstehenden „market mover“ könnte sich so mancher Akteur an den Terminbörsen dazu gezwungen sehen seine vorhandenen Positionen durch neue abzusichern und dadurch zusätzlich Volatilität kreieren.
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