Investmentbanking
Die Finanzkrise hat „die Ohnmacht der Politik entlarvt“
Der Politik ist es bis heute nicht gelungen, „das Investmentbanking ungefährlich zu machen, um einen erneuten Finanzcrash zu verhindern“, kritisiert Wolfgang Nowak, Jurist, Politiker und Kenner der Bankenwelt im ZEITmagazin. Die Finanzkrise habe „die Ohnmacht der Politik entlarvt“. Bis heute habe die Politik in dem Machtkampf nichts zurückerobert: „Die Banken benutzen jetzt das Wort Demut und machen weiter – in Demut.“
Der ehemalige Abteilungsleiter im Bundeskanzleramt unter Gerhard Schröder und bis 2012 Geschäftsführer der Alfred Herrhausen Gesellschaft, des internationalen Forums der deutschen Bank, antwortete auf die Frage zum Kulturwandel in der Bankenwelt: „Die ethische Überwachungsinstanz einer Bank ist der Aufsichtsrat. Er setzt nicht auf eine Verantwortungsethik, sondern eher auf Utilitarismus. Einen öffentlichen Druck, die Verantwortlichen zu entlassen, gibt es nicht.“
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Freunde gebe es weder in der Politik, noch innerhalb von Banken, sagt Nowak. „Ich habe darüber mit Putin gesprochen. Wir waren uns einig. Die Kanzlerin bezeichnete er nicht als Freundin, aber als eine Person, der er vertraue, selbst dann, wenn er ihr nicht zustimme.“ Dann habe Putin gezögert und gesagt: „Doch Gerhard Schröder, das sei ein Freund“, so Nowak.