Apple-Anleihe

Beliebter als Spanien und Italien: Apples Anleihe-Emission bricht Rekorde!

Apple hat mal wieder einen Verkaufs-Rekord gebrochen. Doch geht es nicht um die neueste technologische Entwicklung aus dem Hause des Technologieriesen, sondern den Verkauf von Anleihen auf dem Markt für Eurobonds. So begehrt wie die Anleihen von Apple waren bislang noch keine Unternehmensanleihen. 

 

Am Montag startete Apple Gespräche mit Investoren über eine Bond-Emission. Bereits kurz danach stand der Erfolg fest: Gemessen an den Renditen der emittierten Anleihen war noch keine Anleihe-Emission eines Unternehmens beliebter als Apple. Für Anleihen mit einer Laufzeit von acht und zwölf Jahren zahlt Apple lediglich Renditen in Höhe von 1,1 und 1,7 Prozent. Bislang hatte der Getränkekonzern Coca-Cola diesen Rekord mit Renditen von 1,2 bzw. 1,9 Prozent für Anleihen mit der gleichen Laufzeit wie nun bei Apple gehalten. 

 

So beliebt wie Apple war also noch kein Eurobond eines Unternehmens zuvor. Denn der Preis - in diesem Fall die Rendite, die der Emittent für die Ausgabe einer Anleihe zahlen muss, - ist schließlich das Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Im Fall von Apple war die Nachfrage nach Apple-Anleihen riesig. Angekündigt hatte Apple eine Emission in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro, von Investoren gekauft wurden Anleihen für 2,8 Milliarden Euro, berichtet das „Wall Street Journal Deutschland“. 

 

Doch dieser Rekord ist noch nicht alles, was die Emission so besonders macht. Anleger fordern von Apple sogar niedrigere Renditen als für Staatsanleihen von den Euro-Ländern Spanien und Italien, heißt es in dem WSJ-Bericht. Freilich liegt beispielsweise die Rendite von deutschen Staatsanleihen mit nur 0,5 Prozent bei acht Jahren Laufzeit nochmals deutlich tiefer. Für ein Unternehmen jedoch sind die Renditen ein Zeichen von großem Vertrauen. Und auch die von den Ratingagenturen verliehenen Bonitätsnoten lassen sich sehen. Moody´s bewertet die Anleihen von Apple mit Aa1, Standard & Poor´s mit AA+.  

 

Entscheidend für den Erfolg von Apple auf dem Markt für Eurobonds sei der Bekanntheitsgrad des US-Konzerns, sagt Kreditanalyst Andrew Bostick von Aberdeen Asset Mangement laut WSJ. Denn: „Das lockt mehr Interessenten  an, wenn Apple Schulden aufnimmt. Deshalb können sie die Anleihen zu günstigen Konditionen verkaufen.“ Doch es ist sicher nicht nur der Bekanntheitsgrad von Apple. „Apple ist ein qualitativ guter Schuldner, und die relativ hohe Rendite im Vergleich zu Staatsanleihen mit guter Bonität könnte im bestehenden Niedrigzinsumfeld attraktiv sein“, zitiert das Journal die Anleihefondsmanagerin Alix Stewart von Schroder Investment Management. Zu den genannten Punkten Bekanntheit und Vertrauen, spielt dem US-Konzern natürlich auc die von der Europäischen Zentralbank niedrig gehaltenen Zinsen in die Karten. Investoren kommen so günstig an Geld und sind deswegen auch eher bereit, Anleihen zu kaufen.

 

Rekorde sind für Apple ohnehin nichts Neues. Bereits letztes Jahr hatte das Unternehmen mit der Emission eines Bonds über 17 Milliarden Dollar den Rekord für die größte je platzierte Firmenanleihe aufgestellt, schreibt das Journal. Bei einer weiteren Dollar-Emission im April zahlte Apple mit Renditen von 1,068 Prozent für dreijährige und 4,483 Prozent für 30-jährige Bonds sogar fast genauso wenig Rendite wie die USA für ihre Staatsanleihen.