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    Max Otte  6981  0 Kommentare „Staatssozialistische Maßnahmen ziehen nicht mehr“

    Kritik an den Kartellen der Welt, unfreien Märkten und dem Wirtschaftskrieg gegen Russland: Max Otte, bekannt als Börsenprofessor, wirft einen Blick auf das Börsenjahr 2014. Ein Rückblick, der auch Anfang Februar noch aktuell ist.

    Insgesamt zieht Otte in dem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ ein passables Fazit. Er ist weder betont euphorisch, noch niedergeschlagen. So ist seine Bilanz „verhalten positiv“, wenn gleich nicht ohne Mäkel: „Was unsere eigenen Fonds angeht, (…) ist die Bilanz verhalten negativ.“ Insbesondere in Südeuropa und im Rohstoffbereich habe man „leider eins drauf bekommen“. Gleichzeitig habe sich aber auch ein Trend gezeigt: „Im Moment strebt alles zur Qualität“, so Otte und ergänzt: „Die ist nun nicht mehr billig, aber es gibt auch noch keine Blase.“

    Gefahren sieht Otte eher anderswo. „Die ganze Welt ist doch mittlerweile kartellisiert“, sagt er. Egal ob Finanzbranche, Flugzeugbauer oder Informationstechnik: Wenige Giganten beherrschen den Markt, von freien Märkten könne keine Rede mehr sein, so Otte. Gefährlich findet er auch die Preiskämpfe beim Thema Öl. Zusammen mit dem „Wirtschaftskrieg gegen Russland“ könne das „auch zum Absturz führen“. Denn: „Das Risiko kriegerischer Auseinandersetzungen ist so hoch wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr“, sagt Otte.

    Doch die Krise zwischen dem Westen und Russland ist für den Börsenguru nicht die einzige Problematik. Auch erweise sich „die Politik der Notenbanken mehr und mehr als Sackgasse“. Otte warnt: „Die zunehmenden staatssozialistischen Maßnahmen ziehen nicht mehr, der Westen ist also auch am Ende.“ Für die Zeit nach dem Finale – wie auch immer dies aussehen mag – sagt Otte eine „Neuordnung des Währungssystems“ voraus - ein Schuldenschnitt oder so.

    Unabhängig davon, wie die Zukunft aussieht, gibt Otte in der Gegenwart wenig auf Anleihen. Stattdessen will Otte den Schwerpunkt seiner Investitionen wieder auf Aktien legen. Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigten Anleihekäufe dürften Otte darin bestärken. Ohnehin glaubt er, aufgrund der hohen Verschuldung der Staaten sei „eine Dividendenausschüttung auch nicht unsicherer als der Schuldendienst der Staaten“. Dazu komme, dass die Rendite von Anleihen auf ein „grotesk niedriges Niveau“ gefallen sei, welches „den Aufwand nicht wert“ sei. 





    wallstreetONLINE Redaktion
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