Auslandsaktien
Comeback der Ölaktien? - Seite 2
Schwer ist es derzeit nach Ansicht von Vorhauser aber auch für den britisch-niederländischen Konzern Royal Dutch Shell. „Im vierten Quartal 2014 brach der Gewinn um 57 Prozent ein, der Umsatz um 15 Prozent.“ Über die nächsten drei Jahre plane man daher Kürzungen bei Investitionen in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar. Allerdings werde „eisern“ an der Dividende festgehalten. Die Aktie ist an der Börse Frankfurt (WKN A0D94M) von 31 Euro Anfang September auf unter 25 Euro im Dezember gefallen, aktuell kostet sie wieder 28,50 Euro.
Der britische Ölkonzern BP meldete diese Woche ebenfalls einen Gewinneinbruch für das vergangene Jahr, auch hier sollen die Kosten gesenkt werden. Die Dividendenzahlung habe aber „oberste Priorität", wie BP-Chef Bob Dudley bei der Vorstellung der Bilanz betonte. Die BP-Aktie hat sich an der Börse Frankfurt (WKN 850517) bis Dezember um rund ein Viertel auf 4,60 Euro verbilligt, aktuell notiert sie wieder bei 5,93 Euro.
Statoil und OMV: enttäuschte Aktionäre
Noch größere Kursverluste mussten Aktionäre des norwegischen Öl- und Gasriesen Statoil hinnehmen, an der Börse Frankfurt (WKN 675213) brach der Kurs zwischen Juni und Dezember um über 40 Prozent ein. Statoil war bereits im dritten Quartal 2014 wegen hoher Abschreibungen in die roten Zahlen gerutscht, zum ersten Mal seit 2001. Auch Aktien der österreichischen OMV (WKN 874341) verbilligten sich zwischen Juni und Dezember um rund 40 Prozent.
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Exxon nahe Allzeithoch
Keinerlei Einbußen gab es hingegen für Aktionäre des US-Konzerns Exxon Mobil, jedenfalls nicht mit Aktien in Euro. Während der Kurs an der New Yorker Börse seit dem vergangenen Sommer deutlich an Wert verloren hat, profitieren Anleger hierzulande vom starken US-Dollar. „Exxon Mobil (WKN 852549) notiert an der Börse Frankfurt nahe dem Allzeithoch“, stellt Vorhauser fest. Zudem seien die jüngsten Zahlen wohlwollend aufgenommen worden. „Die niedrigen Ölpreise haben den Gewinn im Gesamtjahr 2014 zwar um 18 Prozent und den Umsatz um 21 Prozent fallen lassen, Analysten hatten allerdings noch Schlimmeres erwartet.“
Walter Vorhauser ist bezüglich der Aktien von Ölkonzernen im Übrigen skeptisch – wegen des erwarteten weiteren Ölpreisverfalls. Richtig auswirken werde sich der niedrigere Preis erst in diesem Jahr, argumentiert er. „Für die Branche wird 2015 daher ein schwaches Jahr.“
von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 5. Februar 2015