Millionenbetrug
Wie im Film: Top-Manager fällt auf Betrüger rein - und überweist ihnen 17 Millionen Dollar
Es ist eine dieser Geschichten, wie sie wohl kein Autor der Welt besser schreiben könnte. Per E-Mail wurde ein US-amerikanischer Top-Manager aufgefordert, millionenschwere Überweisungen zu tätigen. Statt wie angenommen von seinem Chef kamen die Mails jedoch von Kriminellen.
Der Fall liest sich wie die Zusammenfassung eines Thrillers. Auf perfide Weise versuchten die Betrüger zunächst das Vertrauen des Managers zu gewinnen. Das gelang ihnen ganz ausgezeichnet. Das Insgesamt überwies der Manager der US-amerikanischen Agrar-Management-Firma Scoular Co rund 15 Millionen Euro auf das chinesische Konto der Kriminellen, berichtet „Spiegel Online“.
Doch von vorn: Den Kriminellen gelang ein Einstieg, der durchaus vorstellbar ist. „Ich will, dass du dich um etwas kümmerst“, schrieben sie dem Bericht zufolge. Und das im Namen von Scoular-Geschäftsführer Chuck Elsea. Es gehe um die Übernahme einer Firma aus China. Und auch das schien nicht erfunden zu sein, muss der betroffene Manager gedacht haben. Zumal dem Bericht zufolge tatsächlich Gespräche über einen solchen Deal stattgefunden hätten.
Auch die Nutzung einer anderen als der üblichen E-Mail-Adresse erklärten die Kriminellen. Der Deal sei zwar der amerikanischen Börsenaufsicht bekannt, doch extrem vertraulich, schrieben sie und fügten an: „also kommuniziere mit mir nur über diese Email-Adresse, damit wir keine SEC-Vorschriften verletzen“. Auch ein Gespräch mit der Rechnungsprüfungsfirma von Scoular täuschten die Betrüger vor. Als sie den Manager schließlich so weit hatten, forderten die Kriminellen ihn dreimal zu einer Überweisung auf. Insgesamt überwies er infolgedessen 17,2 Millionen Dollar (rund 15 Millionen Euro) auf ein Konto in Shanghai.
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Besorgniserregenden Schaden hat die Firma übrigens nicht genommen. Der wahrhaftige Geschäftsführer Chuck Elsea erklärte: „Glücklicherweise haben wir eine ausgeglichene Bilanz und robuste Umsätze. Es geht uns sehr gut.“ Der Manager hat die Firma trotzdem verlassen. Ob freiwillig oder gezwungener Maßen sei jedoch nicht bekannt, schreibt „SPON“.