Vorstandswoche
Energie fürs Depot? - Seite 2
Das EBITDA aus eigener Stromerzeugung soll sich in ein paar Jahren auf 70 bis 80 Mio. Euro belaufen. Derzeit erzielt die Gesellschaft ein EBITDA aus diesen Parks im Volumen von ca. 35 Mio. Euro. Beachten Sie, dass das Geschäft von starken Free Cashflows geprägt ist. Das EBIT aus diesem Segment wird durch Abschreibungen geschmälert. Entsprechende Zinszahlungen auf die Projekte wirken sich negativ auf das Nettoergebnis der einzelnen Parks aus. Den Effekt sehen Sie auch bei Capital Stage. Im 3. Bereich übernimmt die Firma auch die Betriebsführung über die Laufzeit der verkauften Anlagen. Das Geschäft nimmt der CEO gerne mit. Der jährliche EBIT-Beitrag liegt derzeit bei ca. 2.5 Mio. Euro und wächst entsprechend der Anlagen im Betrieb mit. Auf Konzern-Basis könnte die Gesellschaft nach unserer Schätzung in 3 bis 5 Jahren in etwa ein EBIT von 60 bis 70 Mio. Euro einfahren.
Um das Geschäftsvolumen entsprechend erheblich auszuweiten, ist natürlich ein höheres Kapital notwendig. Bisher finanziert sich das Unternehmen auf projektbezogene Darlehen sowie projektbezogene Anleihen. Das kann fortgesetzt werden. Jedoch benötigt der Ausbau des Eigenbestandes auch immer einen Teil an Eigenkapital. Summa summarum schließt Szabo eine Kapitalerhöhung nicht aus. „Wir sind börsennotiert und wollen die Vorteile dieser Notiz auch nutzen. Stand heute gibt es indes noch keinerlei Pläne für eine Kapitalerhöhung“, betont er.
Für das Jahr 2016 erwartet Szabo weiteres Wachstum bei Umsatz und Gewinn. „Wir haben eine hohe Anzahl an Projekten, bei der wir auf die Baugenehmigung warten. Durch unsere heutige Pipeline sind 2016 weitere Zuwächse drin. Zudem wollen wir uns diversifizieren.“ Interessant sind Länder wie Frankreich und Niederland für Wind und auch Solarprojekte. Die größte Herausforderung für das Management sind die veränderten Vergütungssysteme der Anlagen in Europa, insbesondere in Deutschland. „Wir sehen durch die Änderungen des EEG in Deutschland einen verstärkten Wettbewerb. Das ist eine zentrale Herausforderung, weshalb wir auch stärker ins Ausland expandieren wollen.“
Energiekontor wird an der Börse mit rund 190 Mio. Euro kapitalisiert. Die beiden Gründer der Firma halten zusammen gut 71% der Aktien. Der Verkauf kleinerer Aktienpakete ist nicht ausgeschlossen, sofern Interesse besteht. Einen deutlichen Abbau um den Freefloat zu erhöhen haben die Gründer indes nicht geplant. Eine Kapitalerhöhung wäre hier aus unserer Sicht sinnvoll, um den Freefloat zu erhöhen. In der Summe ist Energiekontor mit einem KGV von 11 für 2015 und einer Dividendenrendite von fast 5% sehr günstig zu haben. Bislang ist das Papier noch recht unentdeckt. Das wird sich bald ändern: Szabo will die Presse- und Investor Relations Arbeit künftig intensivieren. Das stand bislang weniger im Fokus. Wir meinen: Kaufenswert!