100 Megawatt
JinkoSolar erhält Großauftrag – Aktie legt kräftig zu
Der chinesische Solarmodulhersteller JinkoSolar hat einen Großauftrag erhalten. Die Aktie springt an.
- JinkoSolar erhält Großauftrag, Aktie steigt
- Lage in Solarbranche schwierig, Umsätze brechen ein
- Italienischer Großauftrag soll Markteintritt beschleunigen
Die Lage in der Solarbranche bleibt schwierig. Das hat am Dienstagabend das Quartalsergebnis von Wechselrichter-Hersteller Enphase Energy gezeigt, dessen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um fast zwei Drittel eingebrochen ist.
JinkoSolar kann kleinen Erfolg verbuchen
Aber auch bei Solarmodulherstellern ist die Lage angespannt. Hier tobt in einem von Überkapazitäten geprägten Umfeld ein knallharter Verdrängungswettbewerb, der auch die Gewinne von JinkoSolar, dem nach gelieferter Leistung größten Modulfertiger der Welt, schrumpfen lässt.
Zumindest einen kleinen Erfolg hat das Unternehmen, dessen Aktie in den vergangenen 12 Monaten über 50 Prozent an Wert verloren hat, am Dienstag verbuchen können.
Italienischer Großauftrag soll Markteintritt beschleunigen
Der italienische Projektentwickler Nyox hat einen Abnahmevertrag über Module des Typs Tiger Neo unterzeichnet und wird sich von JinkoSolar mit Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt beliefern lassen. Der Deal kam am Rande einer in Rimini stattfindenden Konferenz zur Energiewirtschaft der Zukunft zustande.
Angaben zu möglichen Standorten machte Nyox, das eine Tochtergesellschaft des britischen Private-Equity-Investors Edison ist, allerdings keine. Denkbar ist auch, dass der Projektentwickler angesichts der aktuell niedrigen Marktpreise für Solarmodule auch ohne konkretes Planungsvorhaben zugeschlagen und sich für die Zukunft eingedeckt hat.
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JinkoSolar kommentierte die Zusammenarbeit als ausschlaggebenden Moment für ein verstärktes Engagement auf dem italienischen Markt und dessen Wachstumschancen. Obwohl Italien als Mittelmeeranrainer hervorragendes Potenzial für Solaranlagen bietet, war die installierte Leistung in 2022 laut Angaben von Statista mit 25 Gigawatt nicht einmal halb so groß, wie in Deutschland mit 67 Gigawatt.
Aktie legte um fünf Prozent zu ...
In einem für Solaraktien am Dienstag freundlichen Gesamtmarktumfeld konnte sich JinkoSolar um fast fünf Prozent auf rund 23 US-Dollar steigern und führte damit die Gewinnerliste unter bekannten und etablierten Solarunternehmen an.
Nichtsdestotrotz bleibt die Ausgangslage für die Aktie von JinkoSolar schwierig, die erst vor wenigen Tagen ähnlich wie Wechselrichterhersteller SolarEdge auf ein neues Mehrjahrestief gefallen ist. Kaum besser präsentiert sich aktuell SMA Solar, wenngleich hier wenigstens die Chance auf einen Doppelboden gewahrt wurde.
Fazit: ... die besten Aussichten bietet aber unverändert eine andere Aktie
Der chinesische Solarmodulhersteller JinkoSolar hat am Dienstag einen Großauftrag aus Italien erhalten. Das Unternehmen selbst bewertet diesen als Schritt hin zu einem beschleunigten Markteintritt – Italien hat als Mittelmeeranrainer noch jede Menge ungenutztes Potenzial.
Wer sich in der Aktie engagieren möchte, sollte aber wie in vielen anderen Titeln der Branche eine nachhaltige Bodenbildung abwarten. Ein weiteres Signal für eine mögliche Erholungsrallye dürften auch fallende Marktzinsen liefern – für solche könnten die am Freitag zu erwartenden PCE-Inflationsdaten entscheidend werden.
Einen allen Umständen zum Trotz positiven Trend liefert unverändert die Aktie von First Solar. Dieser Titel ist für Solaranleger aktuell die beste Wahl.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
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