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    Quartalszahlen  48045  0 Kommentare Solarmodulhersteller JinkoSolar: Umsatz deutlich über den Erwartungen, aber ...

    Der chinesische Solarmodulhersteller JinkoSolar hat am Mittwochvormittag seinen Quartalsbericht vorgestellt. Vor allem beim Umsatz können sich die Zahlen des Konkurrenten von First Solar sehen lassen.

    Für Sie zusammengefasst
    • Umsatz übertrifft Prognose deutlich
    • Margendruck lässt Gewinne schrumpfen
    • Vager Ausblick überschattet günstige Bewertung

    JinkoSolar ist einer der größten Solarmodulhersteller der Welt. Damit ist der Geschäftsbericht der Chinesen ein wichtiger Stimmungstest für die gesamte Branche – und der fällt nach den am Mittwoch vorgelegten Zahlen durchaus gut, zumindest aber besser als erwartet aus.

    Umsatz übertrifft Prognose deutlich

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    Zwar kletterten die Erlöse gegenüber dem Vorjahresquartal nur um überschaubare 3,3 Prozent, das Ergebnis in Höhe von 4,62 Milliarden US-Dollar ist allerdings eine handfeste Überraschung. Analysten hat mit rund einer halben Milliarde US-Dollar weniger gerechnet.

    Ausgeliefert wurden Module mit einer Gesamtleistung von fast 28 Gigawatt, das ist ein Anstieg von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dass Umsatz und Gewinn nicht in vergleichbarem Maße gestiegen sind, zeigt den derzeit hohen Konkurrenz- und Margendruck innerhalb der Solarbranche.

    Margendruck lässt Gewinne schrumpfen

    Nichtsdestotrotz konnte das Unternehmen einen Gewinn verteidigen, wenngleich der operative Ertrag gegenüber dem Vorjahr um 88 Prozent auf knapp 50 Millionen US-Dollar geschrumpft ist. Unter dem Strich landet bei den Aktionären so ein Nettogewinn von 4,1 Millionen US-Dollar gegenüber 92,4 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Der pro Gewinn erzielte Aktie beträgt demnach 0,08 US-Dollar.

    Im Gesamtjahr hat JinkoSolar Module mit einer Gesamtleistung von 78,5 Gigawatt ausgeliefert. Damit ist man nach eigenen Angaben inzwischen sogar der größte Solarmodulhersteller der Welt. Zum Ende des abgelaufenen Quartals habe man als erstes Unternehmen überhaupt mehr als 210 Gigawatt Solarleistung ausgeliefert.

    Da Wettbewerb und Margendruck erst in der zweiten Jahreshälfte eskalierten, kann sich im Unterschied zum Quartalsgewinn der Gesamtjahresgewinn noch sehen lassen. Der beläuft sich auf etwa 486 Millionen US-Dollar. Da JinkoSolar am Markt aktuell nur mit 1,36 Milliarden US-Dollar bewertet ist, beträgt das KGV für 2023 winzige 2,8.

    Vager Ausblick überschattet günstige Bewertung

    Das allerdings dürfte für 2024 kaum anwendbar sein. JinkoSolar räumte in seiner Pressemitteilung ein, dass man derzeit Schwierigkeiten habe, Nachfrage, Verkaufspreise und Auslieferungstermine abzuschätzen. Daher verzichtete man auf die Nennung von Finanzzielen und gab lediglich eine Leistungsprognose ab:

    Im ersten Quartal wollen die Chinesen Solarmodule mit einer Kapazität von 18 bis 20 Gigawatt liefern, im Gesamtjahr sollen es dann 100 und bis 110 Gigawatt sein, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem vergangenen Jahr bedeuten würde.

    Sollte der harte Preiskampf allerdings anhalten, dürfte sich dieses Wachstum finanziell kaum lohnen. Aktuell findet ein Verdrängungswettbewerb statt nicht nur zwischen chinesischen und Herstellern anderer Nationen, sondern auch innerhalb des chinesischen Marktes.

    JinkoSolar

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    ISIN:US47759T1007WKN:A0Q87R

    Aktie nach Vorlage noch ohne Reaktion

    In der frühen US-Vorbörse ist noch kein klarer Trend zu erkennen, die Zahlen werden bislang kaum zur Kenntnis genommen, dementsprechend ist das Handelsvolumen gering. Allzu große Hoffnungen sollten sich Anleger auf eine positive Kursreaktion nicht ausrechnen, die Aktie ist bekannt dafür, nach Vorlage von Geschäftsberichten notorisch abverkauft zu werden.

    Heute könnte das Haar in der Suppe der vage Geschäftsausblick sowie die sinkenden Margen sein. Dem steht der deutlich besser als erwartete Umsatz gegenüber – in den vergangenen Wochen hatten sich Investoren zumindest nach den Zahlen von Wechselrichterhersteller Enphase Energy darauf geeinigt, dass "nicht so schlimm, wie befürchtet" gerade gut genug ist.

    Hohe Volatilität voraus

    Völlig auszuschließen sind Kursgewinne daher nicht. Am Optionsmarkt wurde eine stattliche Bewegung von 15,7 Prozent eingepreist (allerdings ist der nächste Verfallstermin für Optionen auf die Aktie erst der 19. April und nicht wie häufig üblich der kommende Freitag).

    Für zusätzliche Volatilität dürfte außerdem der Leitzinsentscheid am Abend sorgen: Sollten die Anleiherenditen heute Abend sinken, dürfte das vor allem für Solar-Unternehmen Rückenwind bedeuten. Deren Geschäfte litten zuletzt besonders stark unter den anhaltend hohen Zinsen.

    Fazit: Aktie steht auf der Kippe – wieder einmal

    Der nach eigenen Angaben inzwischen größte Solarmodulhersteller der Welt, JinkoSolar, hat einen wechselhaften Geschäftsbericht vorgestellt. Einerseits überzeugen die deutlich über den Erwartungen liegenden Erlöse, andererseits fordert der Preis- und Verdrängungswettbewerb seinen Tribut und lässt die Gewinne schwinden. Anleger der Aktie dürften vor einem nervenaufreibenden Handelstag stehen.

    Sollte das Papier mit Abgaben reagieren, ist das 52-Wochen-Tief bei 23,12 US-Dollar zu beachten. Wird dieses auf Tages- oder Wochenschlusskursbasis unterschritten, dürfte der Verkaufsdruck der vergangenen Jahre anhalten. In diesem Fall wären Anleger gut beraten, sich nach vielversprechenderen Alternativen umzusehen. 

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonMax Gross

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